Katholische Kindergärten: Weil die Eltern die Atmosphäre schätzen. Oder weil sie das christliche Menschenbild als Basis für die Arbeit mit ihren Kindern gut finden.
Katholische Kindergärten: Weil die Eltern die Atmosphäre schätzen. Oder weil sie das christliche Menschenbild als Basis für die Arbeit mit ihren Kindern gut finden.
Wir Katholiken müssen wieder einmal nachweisen, dass bei uns Kinder nicht indoktriniert werden und dass wir Kinder mit anderem Glaubensbekenntnis und anderer Kultur nicht ausgrenzen, sondern wertschätzen.
Neulich war ich im Lokal „Caspar“ essen, das von der Katholischen Hochschulgemeinde nahe der Wiener Universität geführt wird.
Es waren viele Leute da, auch viele, die sonst gar nicht „so besonders katholisch“ sind. Sie kommen, wie man mir erklärte, nicht nur, weil das Essen so gut ist, sondern auch, weil die Menschen die Atmosphäre mögen.
Ähnlich ist das in den katholischen Kindergärten. Auch dort sind viele Kinder aus Familien, die nicht besonders oder auch gar nicht katholisch sind.
Weil die Eltern die Atmosphäre schätzen. Oder weil sie das christliche Menschenbild als Basis für die Arbeit mit ihren Kindern gut finden. Oder weil sie einen besonders guten Eindruck von den Pädagoginnen und Pädagogen in den katholischen Kindergärten haben.
Umso ärgerlicher ist die jetzt aufgekommene Diskussion darüber, ob denn Religion in Kindergärten überhaupt einen Platz haben solle.
Auslöser sind Missstände, die eine Studie in einem Teil der muslimisch geführten Wiener Kindergärten geortet hat. Durch sie gerät Religion ganz allgemein in Generalverdacht.
Und wir Katholiken müssen wieder einmal nachweisen, dass bei uns Kinder nicht indoktriniert werden und dass wir Kinder mit anderem Glaubensbekenntnis und anderer Kultur nicht ausgrenzen, sondern wertschätzen.
Solche Diskussionen werden wir in Zukunft wahrscheinlich öfter führen müssen.
Die Konfrontation mit den fundamentalistischeren Erscheinungsformen des Islam wird nämlich nicht nur diejenigen aktivieren, die sich auf das christliche Erbe Europas besinnen – sondern auch diejenigen, für die Religion prinzipiell ein Störenfried ist.
Als ob Fanatismus nur innerhalb von Religionsgemeinschaften zu finden wäre.
Dr. Michael Prüller ist Chefredakteur des "Sonntag" und Kommunikationschef der Erzdiözese Wien.
E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at
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