„Ich habe nur meine Pflicht getan.“ Was für eine Größe und Würde kann dieser Satz doch haben, wenn es mit dem Glauben ernst wird.
„Ich habe nur meine Pflicht getan.“ Was für eine Größe und Würde kann dieser Satz doch haben, wenn es mit dem Glauben ernst wird.
P. Tracky ruft seinen Häschern zu: „Kommt näher, wenn ihr wollt. Ich habe keine Waffe. Ich habe nur meine Pflicht getan.“
Mich bewegt es, wenn ich miterlebe, wenn es mit dem Glauben ernst wird. Zum Beispiel als vor wenigen Tagen in Wien drei Männer bei ihrer Diakonenweihe ihre Bereitschaft erklärt haben, ganz in den Dienst des Herren zu treten und dafür auch Opfer zu bringen.
Kürzlich habe ich über einen Pater Alfons Tracky gelesen. Der Schlesier war 1912 bei den Wiener Schulbrüdern als Novize eingetreten, kam dann aber bald nach Albanien, wo er 1918 in Shkodra zum Diakon geweiht wurde (zur gleichen Zeit ging dort die spätere Mutter Teresa in eine katholische Mädchenschule).
P. Tracky ist hochaktiv, leistet katholische Pionierarbeit, wird Pfarrer in einer Malaria-Gegend.
Im Zweiten Weltkrieg kann er viele Juden, Roma und Kommunisten vor dem Zugriff der Nazis retten. Doch als die Kommunisten die Macht übernehmen, müssen die Priester in die Berge fliehen.
Eines Nachts dringen die Behörden bis an ihr Versteck vor und schießen einen Wachposten nieder.
Die anderen Priester versuchen P. Alfons zurückzuhalten, aber er gibt seine Deckung auf, um dem Sterbenden beizustehen.
Dann ruft er seinen Häschern zu: „Kommt näher, wenn ihr wollt. Ich habe keine Waffe. Ich habe nur meine Pflicht getan.“
Er wird monatelang gefoltert und am 19. Juli 1946 erschossen. Papst Franziskus hat nun sein Martyrium anerkannt, im Herbst soll die Seligsprechung gefeiert werden.
„Ich habe nur meine Pflicht getan.“ Was für eine Größe und Würde kann dieser Satz doch haben, wenn es mit dem Glauben ernst wird.
Dr. Michael Prüller ist Chefredakteur des "Sonntag" und Kommunikationschef der Erzdiözese Wien.
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