Ein Musterbeispiel für das Auftreten der Kirche ist der „Marsch für Jesus“, den es in 160 Ländern gibt,
am 18. Juni auch in Wien.
Ein Musterbeispiel für das Auftreten der Kirche ist der „Marsch für Jesus“, den es in 160 Ländern gibt,
am 18. Juni auch in Wien.
Thema „Kirche und Gesellschaft“: Wie tritt die Kirche heute auf – und wie soll sie auftreten ?
Viele dicke Bücher sind in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten über das Thema „Kirche und Gesellschaft“ erschienen. Alle kreisen um die Frage: Wie tritt die Kirche heute auf – und wie soll sie auftreten in einer Gesellschaft, die überwiegend nicht aus treuen Schäfchen besteht, sondern aus Menschen, die dem Glauben skeptisch oder sogar gleichgültig gegenüberstehen.
Ein Musterbeispiel für das Auftreten der Kirche ist die „Lange Nacht“ am 10. Juni – diese wunderbare Nacht, in der die Hemmschwellen für alle Fernerstehenden ganz, ganz niedrig gemacht werden.
In der vollkommen auf die Weisheit vertraut wird, dass nicht Macht und Gewohnheit, sondern nur die Anziehungskraft den Glauben verbreitet. Und so selbstbewusst ist diese kirchliche Begegnungskultur geworden, dass sie es auch aushält, heuer mit der Euro-Eröffnung zu konkurrieren.
Ein zweites Musterbeispiel ist der „Marsch für Jesus“, den es in 160 Ländern gibt, am 18. Juni auch in Wien. Eine überkonfessionelle, ebenso fröhliche wie ernstgemeinte Demonstration, dass der Glaube lebt, und ein großes Fest der Begegnung.
Aus Zufall findet der Marsch für Jesus am selben Tag statt wie die Regenbogenparade der Homosexuellen-Vereine. In aller Ruhe haben sich die Veranstalter beider Ereignisse getroffen und die Details so geregelt, dass beide Märsche in Frieden für sich stattfinden können – wie es sich in einem Rechtsstaat gehört.
Manche sehen darin wohl ein Versagen unserer Seite, ein Zeichen der Nachgiebigkeit oder des fehlenden Kampfesmutes, des falschen Friedens mit dem Bösen. Für mich ist es eher ein Zeichen des neuen Selbstbewusstseins: Gewiss, Widerstand muss auch sein, am rechten Ort zur rechten Zeit.
Aber gewinnen werden wir nur mit der Anziehungskraft des Guten.
18. Juni - 12 Uhr Heldenplatz
10. Juni 2016
Dr. Michael Prüller ist Chefredakteur des "Sonntag" und Kommunikationschef der Erzdiözese Wien.
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