Eine Kirche von 15.000 singenden, trommelnden, lachenden Menschen war da am Samstag unterwegs – für viele Passanten ein ganz ungewohntes Bild.
Eine Kirche von 15.000 singenden, trommelnden, lachenden Menschen war da am Samstag unterwegs – für viele Passanten ein ganz ungewohntes Bild.
Wir können gemeinsam, auch mit anderen Evangelischen und Orthodoxen, „im Namen Jesu Christi, des Nazoräers“ auftreten. Sie lebt, die Ökumene des gemeinsamen Zeugnisses.
Endlich! Ich war auf einer christlichen Großveranstaltung, auf der ich mir wie ein Großvater vorgekommen bin.
Nicht nur, weil ich ja tatsächlich schon Großvater bin. Sondern weil es dort von jungen Leuten nur so wimmelte.
Fröhliche junge Leute, die, mit größter Selbstverständlichkeit laut den Namen Jesu preisend, am vergangenen Samstag beim „Marsch für Jesus“ über den Ring gezogen sind.
Mir ist da der Gelähmte eingefallen, von dem die Apostelgeschichte berichtet. Er sitzt bettelnd an der Tempelpforte.
Petrus sagt zu ihm: „Silber und Gold besitze ich nicht. Doch was ich habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers, geh umher!“ Er richtet den Mann auf, der auf einmal wieder aufrecht stehen und gehen kann.
Die Apostelgeschichte berichtet weiter: „Dann ging er mit ihnen in den Tempel, lief und sprang umher und lobte Gott... Alle Leute sahen ihn umhergehen und Gott loben.“ Und weil sie doch seine Unbeweglichkeit kannten, waren sie „voll Verwunderung und Staunen über das, was mit ihm geschehen war“.
Eine Kirche von 15.000 singenden, trommelnden, lachenden Menschen war da am Samstag unterwegs – für viele Passanten ein ganz ungewohntes Bild.
Ob sie auch voller Verwunderung und Staunen über das waren, was da mit der sonst so gesetzten Kirche geschehen war?
Und was mir besondere Freude gemacht hat: Den Marsch initiiert haben die Freikirchen, also eigenständige evangelische Gemeinden, die oft eine antikatholische Tradition haben – und die umgekehrt auch von uns lange als unerwünschte Konkurrenz abgelehnt wurden.
Heute aber können wir gemeinsam, auch mit anderen Evangelischen und Orthodoxen, „im Namen Jesu Christi, des Nazoräers“ auftreten.
Sie lebt, die Ökumene des gemeinsamen Zeugnisses.
Dr. Michael Prüller ist Chefredakteur des "Sonntag" und Kommunikationschef der Erzdiözese Wien.
E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at
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