Da vertraut die Mutter ihren Mansoor ganz der Muttergottes an. Als Kardinal Schönborn ungeplant auch bei einer Flüchtlingssiedlung Halt macht, ruft die Mutter: „Retten Sie mein Kind!“
Mittwoch 1. Januar 2025
24.08.2016
· Kolumne · Gebet
Mutter in Todesnot...
Mansoors Schicksal zeigt, jede gute Tat zieht Kreise, Gutes vernetzt sich mit Gutem. Sein Schicksal ragt nur heraus.
Am 12. August 2004 wird der kleine Mansoor geboren, als Sohn christlicher Eltern im Irak. Drei Tage später, am Tag von Maria Himmelfahrt, sprechen die Ärzte mit der Mutter Klartext: Ihr Sohn hat das seltene Prune-Belly-Syndrom, er wird bald sterben. Da vertraut die Mutter ihren Mansoor ganz der Muttergottes an, und der Bub wächst und gedeiht.
Dennoch hängt ein Damoklesschwert über ihm: Wenn Mansoor ausgewachsen ist, wird seine Lebenskraft für seinen Körper nicht mehr ausreichen, er wird verlöschen wie eine Kerze.
Die einzige Rettung wäre eine komplizierte Operation, die im Irak nicht durchgeführt werden kann. Mittlerweile ist auch der Vater von der IS ermordet worden, die Familie nach Erbil geflohen.
Wer soll nun noch helfen?
Als Kardinal Schönborn Erbil in diesem Frühling besucht und ungeplant auch bei einer Flüchtlingssiedlung Halt macht, ruft die Mutter: „Retten Sie mein Kind!“
Der Kardinal und sein Team finden in Österreich Ärzte, die Mansoor behandeln werden. Und die Leserinnen und Leser des SONNTAG treiben die Kosten auf, allen voran der Verein der Pensionisten der Nationalbank.
Dieser Tage ist Mansoor in Wien eingetroffen, nun finden zunächst einmal die Untersuchungen statt.
Das Leben ist ungerecht. Warum hat die Muttergottes gerade Mansoor geholfen – wo viele andere Bitten unbeantwortet zu bleiben scheinen?
So viel Not – ist es da gerechtfertigt, so viel Geld für ein einziges Kind aufzuwenden?
Aber Mansoor ist ja nicht der Einzige, dem geholfen wird. Sein Schicksal ragt nur heraus. Und jede gute Tat zieht Kreise, Gutes vernetzt sich mit Gutem.
So ist bei der Sammlung für Mansoor so viel Geld zusammengekommen, dass damit den anderen Kindern der Schulbesuch ermöglicht wird.
Allen Spendern ein herzliches Vergelt’s Gott!
erstellt von: Der SONNTAG / Michael Prüller
Weitere Informationen
Dr. Michael Prüller ist Chefredakteur des "Sonntag" und Kommunikationschef der Erzdiözese Wien.
siehe auch:
Lebensrettende Operationen für irakisches Kind in Wien
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