Ob die Kinder in den Himmel kommen? Das liegt Gott sei Dank nicht nur daran, ob sie getauft wurden oder nicht. Und schon gar nicht daran, welches Begräbnis sie bekommen.
Ob die Kinder in den Himmel kommen? Das liegt Gott sei Dank nicht nur daran, ob sie getauft wurden oder nicht. Und schon gar nicht daran, welches Begräbnis sie bekommen.
Tatsächlich ist es eine Pflicht jeder christlichen Gemeinde, ihre Toten zu begraben und mit den Hinterbliebenen zu trauern und zu beten. - Aber dazu muss man Teil der christlichen Gemeinde sein – sonst wäre es eine unzulässige Vereinnahmung.
Kein Kirchensegen für tote Kinder.“ So hat „Österreich“ einen Artikel über das Begräbnis der ermordeten Familie von Böheimkirchen betitelt. Denn die drei Kinder erhalten kein christliches Begräbnis, weil sie nicht getauft sind.
Vielen erscheint so etwas hartherzig: Wenn schon nicht die Toten, dann brauchen doch zumindest die Hinterbliebenen jeden Trost. Warum verweigert die Kirche diesen Trost, nur weil die Kinder nicht getauft sind, wofür sie selber vielleicht gar nichts konnten?
Tatsächlich ist es eine Pflicht jeder christlichen Gemeinde, ihre Toten zu begraben und mit den Hinterbliebenen zu trauern und zu beten. Diese Pflicht ist so heilig, dass auch dort ein Priester oder Begräbnisleiter dem Toten das letzte Geleit gibt, wo sonst niemand um ihn trauert.
Aber dazu muss man Teil der christlichen Gemeinde sein – sonst wäre es eine unzulässige Vereinnahmung. Und die Taufe ist keine Kleinigkeit. Sie ist nicht nur die Voraussetzung dafür, Christ zu sein, sondern auch das Tor zum ewigen Leben, und genau auf diese Hoffnung stützen sich ja die christlichen Begräbnisriten.
Ein christliches Begräbnis für jemanden, der gar kein Christ ist, wäre daher in sich unlogisch. Trotzdem will die Kirche die Hinterbliebenen auch in einem solchen Fall nicht allein lassen. Sie bietet ihnen eine geistliche Begleitung beim Begräbnis an – aber nur, wenn die Angehörigen das wünschen. Wenn sie nicht wollen, sind dem Pfarrer die Hände gebunden.
Alles andere wäre mangelnder Respekt vor den Überzeugungen des Verstorbenen oder der Angehörigen.
Und wenn die Kinder nun nicht in den Himmel kommen? Das liegt Gott sei Dank nicht nur daran, ob sie getauft wurden oder nicht. Und schon gar nicht daran, welches Begräbnis sie bekommen.
Service: Wer hilft mir....? ..... ich trauere
Dr. Michael Prüller ist Kommunikationschef der Erzdiözese Wien und Geschäftsführer der St. Paulus-Medienstiftung.
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