Die Pfarrgemeinderäte tragen entscheidend dazu bei, ob eine Pfarre wirklich ein Ort ist, an dem man Kraft, Licht und Trost in der Freundschaft mit Christus erfahren kann.
Die Pfarrgemeinderäte tragen entscheidend dazu bei, ob eine Pfarre wirklich ein Ort ist, an dem man Kraft, Licht und Trost in der Freundschaft mit Christus erfahren kann.
Alle fünf Jahre dasselbe: In 3000 Pfarren werden Kandidaten gefunden und präsentiert und die Resultate an die diözesanen Zentralen gemeldet.
Alle fünf Jahre dasselbe: Mit großem Aufwand werden in ganz Österreich die Pfarrgemeinderatswahlen durchgeführt. In 3000 Pfarren werden Kandidaten gefunden und präsentiert, Wahllokale errichtet und besetzt und die Resultate an die diözesanen Zentralen gemeldet, wo sie zusammengefasst und an die Medien weitergegeben werden. Und dort tut sich dann recht wenig.
Ein paar Zeitungsartikel, eine kurze Meldung in den Nachrichten, und das war’s. Dabei haben mehr als 800.000 Menschen ihre Stimme abgegeben und 28.000 Mandatare gewählt.
Das Missverhältnis zwischen der Größe des Ereignisses und der Berichterstattung hat Gründe. Einer davon ist, dass für die Pfarrgemeinderatswahlen meist innenpolitischen Redakteure zuständig sind. Die sind fokussiert auf Gewinner und Verlierer. Auf Regierung und Opposition. Und da gibt es bei den Pfarrgemeinderatswahlen wenig zu berichten. Sie geben keine Schlagzeilen her wie „Erdrutschsieg für Papsttreue!“ oder „Österreich sagt nein zu Populismus in der Pfarre“.
Die geringe Anteilnahme der Medien hat aber vielleicht auch damit zu tun, dass viele die Bedeutung der Pfarrgemeinderäte unterschätzen. Diese tragen aber entscheidend dazu bei, ob eine Pfarre wirklich ein Ort ist, an dem man Kraft, Licht und Trost in der Freundschaft mit Christus erfahren kann. Ein Ort, an dem man mit seinen Nöten und Sorgen von einer tragfähigen Glaubensgemeinschaft aufgenommen wird. Ein Ort, der allen Menschen einen „Horizont von Sinn und Leben“ (Papst Franziskus) anbietet.
Solche Orte braucht die Welt, und die Pfarrgemeinderäte haben sich auf besonderer Weise bereit erklärt, sie mit aufzubauen. Das ist ein großer Dienst und eine große Verantwortung – auch wenn die Welt dafür vielleicht wenig Anerkennung gibt.
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Dr. Michael Prüller ist Kommunikationschef der Erzdiözese Wien und Geschäftsführer der St. Paulus-Medienstiftung.
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