Vergessen wir die Kraft des Gebetes nicht
Samstag 28. Dezember 2024
27.10.2017
· Österreich & Weltkirche · Kolumne
Frommer Wunsch oder Beten mit Wirkung?
Der Friedensgruß ist nicht bloß ein Wunsch, der eine Hoffnung ausdrückt, sondern ein Gebet, das etwas bewirkt: Der Friede, den ihr ihm wünscht, wird auf ihm ruhen...
Vor wenigen Tagen ist der Piaristenpater Felix Schober gestorben. Alle meine Kinder haben bei ihm ministriert, und ich war froh, dass sie das bei einem durch und durch authentischen Priester tun konnten.
Ein besonderes Erlebnis war jedes Mal der Friedensgruß. Er breitete weit die Arme aus, seine gütigen Augen leuchteten, und er rief mit strahlender Stimme allen zu: „Und der Friede des Herrn sei allezeit mit euch!“
An diese glücklichen Augenblicke musste ich denken, als ich kürzlich wieder auf Lukas-Evangelium (Lk 10,5 ff) stieß, in der Christus die Jünger in die Dörfer schickt: „Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus! Und wenn dort ein Mann des Friedens wohnt, wird der Friede, den ihr ihm wünscht, auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren.“
Da wurde mir so richtig bewusst, dass der Friedensgruß nicht bloß ein Wunsch ist, der eine Hoffnung ausdrückt, sondern ein Gebet, das etwas bewirkt: Der Friede, den ihr ihm wünscht, wird auf ihm ruhen...
Wenn P. Schober den Friedensgruß gesprochen hat, hat er auf mich und die meinen und alle anderen den Frieden herabgerufen. Und der Friede war da.
Vergessen wir die Kraft des Gebetes nicht, gerade auch am Nationalfeiertag und in den Tagen einer politischen Richtungsentscheidung. Was für eine Gelegenheit, die „Frauen und Männer des Friedens“ zu bestärken, indem wir für sie beten!
Es ist letzten Endes ein Geheimnis, warum Gott manche Dinge nicht sowieso von selber tut, sondern dann, wenn wir ihn darum bitten. Aber offensichtlich will er, dass wir bitten.
Das sollten wir ernst nehmen. In vielen Kirchen, auch im Stephansdom, gibt es am 26. 10. ein „Gebet für Österreich“.
Wir können aber auch ganz privat, im Familienkreis beten:
„Friede diesem Haus,
Friede diesem Land!“
Und wenn dort ein Mann des
Friedens wohnt...
erstellt von: Der SONNTAG / Michael Prüller
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Der Autor:
Dr. Michael Prüller ist Kommunikationschef der Erzdiözese Wien und Geschäftsführer der St. Paulus-Medienstiftung.
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