Aber die Ehe ist eben doch mehr – und gerade in ihrer Ausrichtung auf Nachwuchs von vitalem Interesse für die Gesellschaft.
Aber die Ehe ist eben doch mehr – und gerade in ihrer Ausrichtung auf Nachwuchs von vitalem Interesse für die Gesellschaft.
Nicht nur für das Christentum sind darum Liebe, Sexualität und Fruchtbarkeit die begründenden Bestandteile der Ehe an sich. Auch wenn dann nicht jede Ehe ein Kind hervorbringt und nicht jedes Kind ehelich ist.
Welche Rolle spielt in der Ehe eigentlich die Liebe? Das hat Bedeutung angesichts des Erkenntnisses des Verfassungsgerichtshofes zur „Ehe für alle“.
Zunächst einmal ist die Tatsache, dass Mann und Frau einen neuen Menschen zeugen können, eines der großen Wunder, vor denen die Menschheitsfamilie staundend steht – und eine große Herausforderung.
Und durch eine Geburt entstehen aus dem bisherigen privaten Verhältnis zweier Menschen Interessen Dritter.
Alle großen Kulturen haben sich daher vor der Ehe als besonderer Verbindung von Mann und Frau verneigt und sie als ein festes Haus ausgestaltet, das die Weitergabe des menschlichen Lebens und sein Heranwachsen schützt.
Nicht nur für das Christentum sind darum Liebe, Sexualität und Fruchtbarkeit die begründenden Bestandteile der Ehe an sich. Auch wenn dann nicht jede Ehe ein Kind hervorbringt und nicht jedes Kind ehelich ist.
Über viele Jahrhunderte ist dabei aber die Liebe zu kurz gekommen. Nicht nur jene substantiellere Liebe, die mehr Auftrag als Gefühl ist, sondern auch die romantische.
Vielleicht hat deshalb das Pendel so stark in die andere Richtung ausgeschlagen, dass heute die Ehe oft nur noch als Ausdruck der Liebe gesehen wird.
In einem solchen Eheverständnis wäre es tatsächlich diskriminierend, zwei Männern oder zwei Frauen nicht dieselbe Möglichkeit wie Mann und Frau zu geben, ihrer Liebe in öffentliche Form zu kleiden.
Aber die Ehe ist eben doch mehr – und gerade in ihrer Ausrichtung auf Nachwuchs von vitalem Interesse für die Gesellschaft.
Darum tritt die Kirche für dieses Eheverständnis weiter ein, durchaus mit schwerem Herzen, weil sie weiß, wie sehr das manche kränkt.
Es ist aber auch so – und vielleicht müsste man das öfter sagen –, dass die Ehe ja nicht den höchsten Ausdruck der Liebe darstellt, nicht einmal für Christen. Denn: „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt“ (Johannesevangelium 15,13).
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