Die Botschaft vom Erlöser ist doch keine Zumutung, sondern ein Geschenk.
Die Botschaft vom Erlöser ist doch keine Zumutung, sondern ein Geschenk.
Wenn uns mehr Leute vorzeitig verlassen, müssen wir eben schauen, dass auch mehr Leute von außen dazukommen.
Viele Jahrhunderte lang war es bei uns üblich, dass die Kirche ihre Neumitglieder fast ausschließlich im Säuglingsalter gewann und sie bis zum Tod behielt. Selbst wenn das immer noch so wäre, würde die Kirche heute schrumpfen. Denn die Todesfälle überwiegen heute die Geburten. Aber dazu kommt, dass jedes Jahr etwa ein Prozent der Katholiken schon lange vor dem Sterben austritt.
Die positive Seite davon ist: 99 Prozent bleiben jedes Jahr treu. Das ist ein Wert, nach dem sich viele andere Mitgliederorganisationen alle zehn Finger abschlecken würden.
Andere Organisationen haben aber auch ein Bewusstsein dafür entwickelt, dass der Nachwuchs nicht allein durch die immer spärlicher werdenden Neugeborenen der Altmitglieder kommen kann. Sondern dass es heißen muss: Wenn uns mehr Leute vorzeitig verlassen, müssen wir eben schauen, dass auch mehr Leute von außen dazukommen.
Umso mehr müsste das bei uns gelten, wo doch unter den letzten Worten unseres Gründers diese überliefert sind: „Geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
Geht – und macht! Das ist ein ziemlich heftiger Auftrag. Natürlich muss das nicht heißen, dass wir uns alle mit der Gitarre auf den Hauptplatz stellen, Jesus-Lieder singen und jene Passanten, die nicht schnell genug flüchten, ins Taufbecken versenken. Aber es heißt wiederum auch nicht bloß: Wartet, bis einer kommt!
Ich bewundere alle Gemeinden, die missionarisch und zu Verkündern mitten in der Welt geworden sind. Und ich verstehe die Enttäuschung aller jener, die dabei keine Erfolge erleben.
Aber wen ich nicht verstehe, sind die, die gar nicht erst damit anfangen wollen. Was hält sie ab? Die Botschaft vom Erlöser ist doch keine Zumutung, sondern ein Geschenk. Und ist Christus nicht an unserer Seite – alle Tage bis zum Ende der Welt?
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