Ohne die Schwierigkeiten kleinzureden möchte ich aber etwas anderes tun: mit Freude über die gewaltigen Fortschritte reden, die in den vergangenen Jahrzehnten schon gemacht wurden.
Ohne die Schwierigkeiten kleinzureden möchte ich aber etwas anderes tun: mit Freude über die gewaltigen Fortschritte reden, die in den vergangenen Jahrzehnten schon gemacht wurden.
Die Erneuerung der Kirche, die Transformation der Gesellschaft und die Bekehrung der Welt schaffen wir alleine nicht. Das können wir nur gemeinsam, als ganze Christenheit. Im Gebet und im Tun.
In der traditionsreichen Gebetswoche für die Einheit der Christen gehört es zur Tradition, die Langsamkeit zu kritisieren, mit der die Ökumene Fortschritte macht. Ohne die Schwierigkeiten kleinzureden möchte ich aber etwas anderes tun: mit Freude über die gewaltigen Fortschritte reden, die in den vergangenen Jahrzehnten schon gemacht wurden.
Ein Beispiel, vor wenigen Tagen bei der MEHR-Konferenz, bei der sich in Augsburg an die 10.000 Christen zum Beten getroffen haben: Dort haben Evangelische und Freikirchler intensiv um einen missionarischen Aufbruch in der katholischen Kirche gebetet. So etwas wäre vor wenigen Jahrzehnten noch völlig undenkbar gewesen.
Ein anderes Beispiel für die Einheit der Christen, das uns heute selbstverständlich geworden ist, ist Taizé. Oder die aus der Anglikanischen Kirche kommenden Alphakurse. Oder, im kleinen österreichischen Kontext, die gemeinsame Telefonseelsorge.
Natürlich sind die theologischen Differenzen vielfach noch ungelöst. Und beim gemeinsamen Gottesdienst spießt es sich noch, wie ja beim Feiern die Verschiedenheiten immer am schmerzhaftesten spürbar werden – wie viele junge Paare wissen, die sich zu einer gemeinsamen Art, Weihnachten zu feiern, erst zusammenraufen mussten.
Aber wir haben eine wichtige Stufe erreicht: Wir dürfen uns heute über die Stärke der anderen freuen, statt sie als Schmutzkonkurrenz oder gar als Werkzeuge des Teufels zu fürchten. Das ist ein ungeheurer Fortschritt.
Die Erneuerung der Kirche, die Transformation der Gesellschaft und die Bekehrung der Welt schaffen wir alleine nicht. Das können wir nur gemeinsam, als ganze Christenheit. Im Gebet und im Tun. Ich glaube schon, dass die Katholische Kirche dabei eine ganz besondere Rolle spielt – aber eben nicht die einzige. Dass wir das immer mehr erkennen, ist vielleicht schon eine – eine große – Gebetserhörung.
Der Autor:
weitere Informationen zu
E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at