Eine lebendige Kirche besteht nicht nur aus Vollblutmissionaren, sondern etwa auch aus stillen Helfern
Samstag 28. Dezember 2024
26.01.2018
· Österreich & Weltkirche · Jüngerschaft
Mission Manifest: 10 Thesen für eine glücklichere Welt
Die Hoffnung ist: Möglichst viele Katholiken verpflichten sich, anderen zu helfen, Jesus Christus in ihrem Leben zu entdecken. Mission first, als Grundauftrag der Kirche.
Sechs Initiatoren aus Deutschland, der Schweiz und Österrreich haben 10 Thesen für einen missionarischen Aufbruch in der katholischen Kirche unter dem Titel "Mission Manifest" vogestellt. Dazu gibt es auch ein Buch, an dem ich mitschreiben durfte.
Die Hoffnung ist: Möglichst viele Katholiken verpflichten sich, anderen zu helfen, Jesus Christus in ihrem Leben zu entdecken. Mission first, als Grundauftrag der Kirche. Ich habe gern mitgeholfen, auch wenn ich nicht voll hinter jedem Halbsatz dieser 10 Thesen stehe. Mich stört z. B. der Untertitel: „Die Thesen für das Comeback der Kirche“ – einfach, weil nicht die Mission für die Kirche (oder ihr Comeback) da ist, sondern umgekehrt. Aber das macht nichts.
Im Gesamtzusammenhang wird ja deutlich, worum es geht. Und da bin ich dabei. Und nicht nur ich. Ich erlebe in unserer Diözese so viele Aufbrüche, kleine und große, von Einzelpersonen, in Pfarren, in Orden, in neuen Bewegungen, in kirchlichen Institutionen. Die können der ganzen Kirche Schwung geben.
Die 10 Thesen sind auch nicht komplett. Eine lebendige Kirche besteht nicht nur aus Vollblutmissionaren, sondern etwa auch aus stillen Helfern. Oder aus Eltern, die sich der Gnade Gottes öffnen und aus dieser Gnade heraus Ehe und Elternschaft leben und so zu Quellen des Heils in einer durstigen Welt werden. Auch ihnen muss die Kirche dienen.
Die 10 Thesen sind dazu kein Widerspruch. Und ich mag sie besonders, weil sie nicht ein Forderungspapier sind, das es mir ermöglicht, mit meiner Unterschrieft es jemandem „reinzusagen“.
Die Thesen beginnen nicht mit „Die Kirche muss“ oder „Die Kirche soll“, sondern mit „Uns bewegt“, „Wir wollen“, „Wir müssen“, „Wir danken“. Sie setzen dort an, wo jedes Comeback der Kirche beginnen muss: bei dir und bei mir.
Ob man nun die Thesen unterschreibt oder nicht – sie lassen eigentlich nur eine Wahl: Man bleibt sitzen und diskutiert den Text – oder man steht auf und tut was.
erstellt von: Der SONNTAG / Michael Prüller
Weitere Informationen:
Buchtipp:
Johannes Hartl, Karl Wallner, Bernhard Meuser,
Mission Manifest
Die Thesen für das Comeback der Kirche
Herder-Verlag,
ISBN: 978-3-451-38147-8
Der Autor:
Dr. Michael Prüller ist Kommunikationschef der Erzdiözese Wien und Geschäftsführer der St. Paulus-Medienstiftung.
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