Papst Franziskus sieht den Ruf zur Heiligkeit als einen Weg, den alle gehen sollen. Geht es doch „um den Sinngehalt meines Lebens vor dem Vater, der mich kennt und liebt.“
Papst Franziskus sieht den Ruf zur Heiligkeit als einen Weg, den alle gehen sollen. Geht es doch „um den Sinngehalt meines Lebens vor dem Vater, der mich kennt und liebt.“
Papst Franziskus hat dem Ruf zur Heiligkeit eine eigene Schrift, „Gaudete et exsultate“, gewidmet.
Manchen Kritikern ist Papst Franziskus zu einseitig: Bei ihm kommt vor allem die „Kirche als Feldlazarett“ vor. Und es gibt die Umwelt und die Armen.
Aber was ist mit dem „Streben nach Heiligkeit“, von dem auch noch das Zweite Vatikanische Konzil sagt, dass „alle Christgläubigen dazu verpflichtet“ sind? Fehlt nicht dieser fordernde Aspekt in den Wortmeldungen des Papstes?
Nein. Dieser Aspekt war immer da, wenngleich manchmal nur stillschweigend vorausgesetzt.
Nun hat der Papst dem Ruf zur Heiligkeit eine eigene Schrift, „Gaudete et exsultate“, gewidmet – und er tut dies in gewohnter Manier: Programmatisch an den Anfang stellt er nicht Verzicht und Disziplin, sondern die Früchte der Heiligkeit, nämlich Freuen und Jubeln über das „wahre Leben, das Glück, für das wir geschaffen wurden“.
Er mahnt nicht, sondern will den „Ruf nach Heiligkeit einmal mehr zum Klingen bringen“. Bei mir hat er das geschafft. „Gaudete et exsultate“ hat nicht nur mein Bild vom Programm dieses Papstes komplettiert, sondern auch neu den Wunsch geweckt, „zu dem Menschen werden, an den der Vater dachte, als er dich erschaffen hat“.
Und er gibt auch gleich praktische Hilfen, wie es gelingen kann, sich von Gott verwandeln zu lassen, etwa auch durch den Sinn für Humor.
Ernsthaft ist er trotzdem. Etwa indem er dringend zur täglichen Gewissenserforschung mahnt, über den Kampf gegen den (!) Bösen schreibt und klar macht, dass es ohne den Einsatz für die Armen und die demütige Annahme der Gnade Gottes nicht geht.
Das 48-Seiten-Büchlein ist somit eine ebenso leichte wie tiefe Werbeschrift/Gebrauchsanleitung für die Heiligkeit, die Papst Franziskus nicht als Zustand, sondern als Weg des Wachstums sieht. Und zwar als einen Weg, den alle gehen sollen. Geht es doch „um den Sinngehalt meines Lebens vor
dem Vater, der mich kennt und liebt.“
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