Jeder Mensch ist etwas Besonderes, hat seine Eigenheit. Das gilt auch für einzelne Gruppen – und es ist gut und richtig, das auch wahrzunehmen.
Dienstag 19. November 2024
15.08.2018
· Aus der Diözese · Pilgern
Etwas Besonderes – und ganz wie wir
Die Kirche & ich
Die Kirche ist Gottes Werk, wenn sie die Unterschiede wichtig nimmt und die große Gemeinsamkeit noch mehr
Eine besondere Wallfahrt hat am vergangenen Sonntag stattgefunden: Roma und Sinti sind nach Mariazell gezogen. Diese Pilgerfahrt hat jahrhundertealte Tradition, bis die Nazis damit Schluss gemacht haben. Seit 1996 gibt es sie wieder.
Für mich ist das ein wunderbares Beispiel dafür, dass in der Kirche immer beides zusammengehört: die Besonderheit und das Gemeinsame.
Jeder Mensch ist etwas Besonderes, hat seine Eigenheit. Das gilt auch für einzelne Gruppen – und es ist gut und richtig, das auch wahrzunehmen.
Besonders dort, wo Gruppen wegen ihrer Besonderheit oft abqualifiziert oder gar verfolgt werden, wie etwa die Sinti und Roma. Wer verfolgt wird aufgrund dessen, was er ist, dem tut es gut, auch einmal dafür gewürdigt zu werden, was er ist.
Und so wendet sich die Kirche zum Beispiel ganz speziell den Roma und Sinti zu. Aber sie bleibt nicht dabei stehen, sondern führt sie mitten in die große Gemeinsamkeit der Kirche. In diesem Fall nach Mariazell, wo Menschen verschiedenster Nationalität und Sprache und Geschichte zusammenkommen, um sich von der Muttergottes an der Hand nehmen zu lassen.
Aber es kann auch in Rom sein, wo man diese Gemeinsamkeit erlebt, oder Santiago de Compostela. Oder auch – zumindest sollte es so sein – jede Pfarre. Denn die Pfarre ist Weltkirche an einem bestimmten Ort und nicht nur für diesen Ort sondern für alle da.
Die Kirche ist Gottes Werk, wenn sie die Unterschiede wichtig nimmt und die große Gemeinsamkeit noch mehr. Sind wir denn nicht von Gott unverwechselbar
erstellt von: Der SONNTAG / Michael Prüller
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Der Autor:
Dr. Michael Prüller ist Kommunikationschef der Erzdiözese Wien und Geschäftsführer der St. Paulus-Medienstiftung.
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