Ich finde es gut, wenn die Kirche nicht ein billiges „Homosexualität ist eh super“ sagt, sondern: Auch Du – und vielleicht Du ganz besonders – bist vor allem ein wunderbares, geliebtes Kind Gottes.
Ich finde es gut, wenn die Kirche nicht ein billiges „Homosexualität ist eh super“ sagt, sondern: Auch Du – und vielleicht Du ganz besonders – bist vor allem ein wunderbares, geliebtes Kind Gottes.
Ich frage mich, ob das Ausmaß der Empörung auch daher kommt, dass das Papstwort den Schluss zulässt, dass er Homosexualität als Nachteil sieht, selbst in der tolerantesten Gesellschaft.
Aber dass sie ein Nachteil ist, ist ja keine katholische Lehrmeinung, sondern offenkundig: schon allein, weil sie nicht gemeinsam Kinder zeugen können, was für sehr viele ein echtes Leid ist.
Schon wieder hat der Papst Franziskus aufgeregt. Er wurde auf dem Rückflug von Irland gefragt, was er Eltern empfiehlt, wenn ihr Kind homosexuelle Tendenzen zeigt.
Franziskus hatte unter anderem gesagt: „In der Kindheit kann die Psychiatrie einiges bewirken, um zu sehen, wie die Dinge liegen.“
Tags darauf präzisierte eine Vatikan-Sprecherin: Der Papst habe Homosexualität nicht als Krankheit dargestellt, die der Psychiater heilen könnte, sondern darüber gesprochen, dass „man vielleicht schauen muss, wie sich die Dinge auf psychologischer Ebene darstellen“.
Auch für mich klang es so, als habe der Papst nur in Betracht gezogen, dass ein in der Pubertät wahrgenommes Verhalten ja nicht gleich eine eindeutige sexuelle Orientierung repräsentieren muss. Und der Psychiater hier helfen kann zu klären, „wie die Dinge liegen“.
Ich finde wichtiger, was Franziskus sonst noch geraten hat: nicht verurteilen, dem Kind Raum geben, ihm zeigen, das es angenommen ist. Homosexuelle Kinder hätten ein Recht auf Familie. In vielen Kulturen ist das alles noch nicht selbstverständlich.
Ich frage mich, ob das Ausmaß der Empörung auch daher kommt, dass das Papstwort den Schluss zulässt, dass er Homosexualität als Nachteil sieht, selbst in der tolerantesten Gesellschaft.
Aber dass sie ein Nachteil ist, ist ja keine katholische Lehrmeinung, sondern offenkundig: schon allein, weil sie nicht gemeinsam Kinder zeugen können, was für sehr viele ein echtes Leid ist.
Ich finde es gut, wenn die Kirche daher nicht ein billiges „Homosexualität ist eh super“ sagt, sondern: Auch Du – und vielleicht Du ganz besonders – bist vor allem ein wunderbares, geliebtes Kind Gottes
Dr. Michael Prüller ist Kommunikationschef der Erzdiözese Wien und Geschäftsführer der St. Paulus-Medienstiftung.
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