Wenn wir mit den verfolgten Christen weltweit solidarisch sein wollen, müssen wir uns auch hier dem widersetzen, was ihnen so zusetzt: eine Verengung des Geistes und die brutalisierende „Ihr habt hier nichts verloren!“-Mentalität.
Wenn wir mit den verfolgten Christen weltweit solidarisch sein wollen, müssen wir uns auch hier dem widersetzen, was ihnen so zusetzt: eine Verengung des Geistes und die brutalisierende „Ihr habt hier nichts verloren!“-Mentalität.
Es wiegt besonders schwer dass die Feindseligkeit nicht nur in der politischen Elite, sondern in der breiten Gesellschaft stark zunimmt.
In den kommenden Tagen wird sicher noch einmal über den Karfreitag als öffentlichen Feiertag diskutiert werden. Mich bewegen da auch die vielen, für die der Karfreitag die Normalität ist – zum Alltag der Verachtung, Verspottung, Gewalt und Todesgefahr in der Nachfolge Christi.
Am vergangenen Dienstag gab es in Wien eine Pressekonferenz zum Thema. Da berichteten die christlichen Menschenrechtsorganisation Open Doors und ADF (die verfolgten Christen weltweit Rechtsbeistand anbietet) sowie die VP-Menschenrechtssprecherin Gudrun Kugler von steigendem Druck auf Christen in Asien. Das kleine Sultanat Brunei ist nur das extremste, aber nicht das einzige Beispiel.
Seit fünf Jahren wird dort das aus dem Koran abgeleitete Rechtswesen immer drakonischer. Nun wurde die Todesstrafe ausgeweitet. Dass man für praktizierte Homosexualität gesteinigt werden kann, ist das international bekannteste Schandbeispiel. Aber auch auf außerehelichen Sex oder auf die Beleidigung des Propheten steht nun die Todesstrafe.
Auch in Indonesien nimmt der Druck zu. Christenverfolgung gibt es aber auch in Indien, wo die Regierung alle Nicht-Hindu-Einflüsse an den Rand drängen will. Das trifft nicht nur Christen, sondern auch Muslime. Und besonders schwer wiegt, dass in Indien die Feindseligkeit nicht nur in der politischen Elite, sondern in der breiten Gesellschaft stark zunimmt.
Ich denke, wenn wir mit den verfolgten Christen weltweit solidarisch sein wollen, müssen wir uns auch hier dem widersetzen, was ihnen so zusetzt: eine Verengung des Geistes und die brutalisierende „Ihr habt hier nichts verloren!“-Mentalität.
Dr. Michael Prüller ist Kommunikationschef der Erzdiözese Wien und Geschäftsführer der St. Paulus-Medienstiftung.
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