Wer heute Abstufungen in der Würde und damit der Schutzbedürftigkeit der Menschen zulässt, legt die Axt an das Friedensprojekt Europa. Denn wer kann sich da noch sicher sein, dass seine eigene Würde einmal geachtet werden wird?
Wer heute Abstufungen in der Würde und damit der Schutzbedürftigkeit der Menschen zulässt, legt die Axt an das Friedensprojekt Europa. Denn wer kann sich da noch sicher sein, dass seine eigene Würde einmal geachtet werden wird?
Das christliche Menschenbild stand aber Pate an der Wiege der Europäischen Einigung.
Mit dem plötzlichen Abhandenkommen unserer Regierung stehen wir nun mitten in einer Testphase, die zeigen wird, wie robust unser politisches System ist. Auf der europäischen Ebene ist es ähnlich, denn im Europäischen Parlament erschwert die neue Kräfteverteilung die Mehrheitsfindung.
Vielleicht ist das ein guter Moment, sich daran zu erinnern, dass die drei großen Gründerväter der EU bekennende Christen waren: der Italiener Alcide De Gasperi, der Franzose Robert Schuman und der Deutsche Konrad Adenauer.
Echte Zeugen des Glaubens: Für ihre am christlichen Menschenbild ausgerichtete Haltung sind alle drei eingesperrt worden, De Gasperi unter Mussolini, die anderen beiden von den Nazis. Für De Gasperi und Schuman laufen kirchliche Seligsprechungsverfahren.
Natürlich gab es unter den Gründervätern auch Nichtchristen. Das christliche Menschenbild stand aber Pate an der Wiege der Europäischen Einigung.
Wer heute Abstufungen in der Würde und damit der Schutzbedürftigkeit der Menschen zulässt, legt die Axt an das Friedensprojekt Europa. Denn wer kann sich da noch sicher sein, dass seine eigene Würde einmal geachtet werden wird?
Ich denke, dass wir Christen uns um dieses Europa intensiv kümmern müssen. Wählen gehen ist schon gut, aber kann nur der Anfang sein.
Dr. Michael Prüller ist Kommunikationschef der Erzdiözese Wien und Geschäftsführer der St. Paulus-Medienstiftung.
weitere Texte von Michael Prüller
weitere Informationen zu
E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at