Unsere Aufgabe liegt nicht nur in der schönen Gestaltung der Sonntagsmessen, sondern im Dienst an den Menschen. An allen Menschen, denn Gott will ja für alle das Heil und hat als Werkzeug dafür nur uns.
Unsere Aufgabe liegt nicht nur in der schönen Gestaltung der Sonntagsmessen, sondern im Dienst an den Menschen. An allen Menschen, denn Gott will ja für alle das Heil und hat als Werkzeug dafür nur uns.
Wenn sich die Christen wirklich ganz auf die Nöte der – in welcher Hinsicht auch immer – Armen konzentrieren, finden sie ganz ihre Berufung, und die Kirche beginnt zu leuchten.
Die erfreulichste Nachricht seit langem habe ich am Dienstag in einer Aussendung von „Kirche in Not“ gelesen: dass nämlich „der Krieg heute fast in ganz Syrien beendet scheint“. Der Krieg dauert nun schon acht Jahre, hat 600.000 Menschenleben gekostet und mehr als elf Millionen Menschen heimatlos gemacht.
In diesem unermesslich großen Leid ist aber auch viel Gutes geschehen: Flüchtlinge wurden untergebracht, Dagebliebene versorgt, Heimkehrer unterstützt, Menschen versöhnt, Gefangene befreit.
Die Kirchen haben dabei oft zur Höchstform gefunden. Wenn sich die Christen wirklich ganz auf die Nöte der – in welcher Hinsicht auch immer – Armen konzentrieren, finden sie ganz ihre Berufung, und die Kirche beginnt zu leuchten. Egal ob in den verwüsteten Regionen des Nahen Ostens, in indischen Waisenhäusern oder in österreichischen Gefängnissen oder Wärmestuben.
Darum verstehe ich auch gut, wenn unser Kardinal (siehe "Kardinal Schönborn: "Diese Synode darf nicht für die Katz sein") darauf hinweist, dass es bei der Amazonas-Synode vor allem um einen gefährdeten Lebensraum und seine Menschen geht. Und nicht in erster Linie darum, wie es unserer Kirche geht, und ob sie verheiratete Priester braucht.
Wenn christliche Gemeinden sich nicht intensiv um die Lebensbedingungen der Menschen rundum kümmern, dann, denke ich, haben sie was Wesentliches übersehen.
Die Eucharistie ist zwar, wie das Konzil sagt, „Quelle und Höhepunkt“ des christlichen Lebens.
Aber unsere Aufgabe liegt nicht nur in der schönen Gestaltung der Sonntagsmessen, sondern im Dienst an den Menschen. An allen Menschen, denn Gott will ja für alle das Heil und hat als Werkzeug dafür nur uns.
Dr. Michael Prüller ist Kommunikationschef der Erzdiözese Wien und Geschäftsführer der St. Paulus-Medienstiftung.
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