Ich denke daher, dass es nicht mangelndes Gottvertrauen ist, wenn wir medizinisch vorsichtig sind und wenn manche sich die Messe lieber nur im Radio anhören, um eine Ansteckung zu vermeiden.
Ich denke daher, dass es nicht mangelndes Gottvertrauen ist, wenn wir medizinisch vorsichtig sind und wenn manche sich die Messe lieber nur im Radio anhören, um eine Ansteckung zu vermeiden.
Die gegenwärtige Zeit kann eine Entdeckungsreise in vergessene Regionen der Mitmenschlichkeit und des Gebets (etwa allein in der stillen Kirche) sein.
In Italien sterben jedes Jahr mehr als 660.000 Menschen. Zu Redaktionsschluss betrug die Zahl der an Corona Verstorbenen in Italien 463. Ich weiß nicht, ob Corona wirklich die Aufregung wert ist, die es derzeit verursacht. Aber ich bin kein Spezialist für Epidemien. Und die Kirche ist das auch nicht. Deshalb ist es schon gut, dass wir mitspielen bei den Maßnahmen, die die Regierung auf Expertenrat angeordnet hat.
Zwei Gedanken kommen mir dazu: Der eine ist, dass Christus die physische Gesundheit der Menschen ein so großes Anliegen war. Außer gepredigt hat er vor allem eines: Krankheiten geheilt. Es stimmt schon, dass entgegen der landläufigen Meinung Gesundheit nicht das Wichtigste ist. Aber Christus hat sie doch sehr ernst genommen.
Ich denke daher, dass es nicht mangelndes Gottvertrauen ist, wenn wir medizinisch vorsichtig sind und wenn manche sich die Messe lieber nur im Radio anhören, um eine Ansteckung zu vermeiden.
Der zweite Gedanke: Wie können wir gerade jetzt, wo man Abstand halten soll, einander helfen? Ich denke da besonders an die Corona-Risikogruppe, die Alten und chronisch Kranken. Sie sind nicht bloß Zahlen in einer Statistik, sondern konkrete Menschen, die jetzt vielleicht noch mehr Sorgen haben als sonst.
Man könnte für sie einkaufen gehen, öfter mit ihnen telefonieren, sie im Auto bringen, wo sie sonst öffentlich hinfahren müssten. Wir können viel tun, und unsere Pfarren haben beste Voraussetzungen, das zu organisieren.
Die gegenwärtige Zeit kann eine Entdeckungsreise in vergessene Regionen der Mitmenschlichkeit und des Gebets (etwa allein in der stillen Kirche) sein. Zeigen wir der Welt, dass das Gegenteil der Angst der Glaube ist!
Michael Prüller
Pressesprecher der Erzdiözese Wien
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