Dichtermönch Thomas Merton.
Dichtermönch Thomas Merton.
Am 31. Jänner jährt sich der Geburtstag des Trappisten und Schriftstellers Thomas Merton zum 100. Mal. Eine neue Biografie gibt Einblick in Leben und Werk.
Am letzten Tag im Jänner 1915, unter dem Zeichen des Wassermanns, in einem Jahr eines großen Krieges, und im Schatten französischer Berge an den Grenzen Spaniens kam ich in die Welt“, schreibt Thomas Merton über seine Geburt im französischen Prades.
Der spätere Gottsucher und Schriftsteller kam gleichsam unterwegs auf die Welt. Seine amerikanischen Eltern waren Künstler und hatten sich in Paris kennengelernt. Kaum ein Jahr nach seiner Geburt zog die Familie in die USA, wo 1918 Toms jüngerer Bruder Paul zur Welt kam. Zwei Jahre später starb die Mutter, Ruth, an Magenkrebs. Tom sollte sein ganzes Leben dazu brauchen, um sich mit ihrem Tod abzufinden.
Die Kindheit und Jugend Mertons prägten Orts- und Schulwechsel, bedingt durch das unstete Künstlerleben seines Vaters in Europa. Negative Internatserfahrungen in Frankreich, ein Schulabschluss in England, die „wilde Zeit“ in Cambridge (ihretwegen wurde Merton später ein Eintritt in den Franziskanerorden verweigert). 1931 stirbt sein Vater.
Als Student an der Columbia Universität begann sich Merton über die mittelalterliche Philosophie für den Katholizimus zu interessieren. 1941 trat er schließlich in die Trappistenabtei Our Lady of Gethsemani in Kentucky (USA) ein. Hier schrieb Merton im Auftrag des Abtes seine Autobiografie „Der Berg der Sieben Stufen“, die schlagartig zum Bestseller wurde.
Zeit seines Lebens war Merton ein hochproduktiver Schriftsteller, der viele Widersprüche in sich vereinte: Einsiedler und öffentlicher Intellektueller, Mönch und engagierter Zeitzeuge, Friedensaktivist, Pionier des interreligiösen Dialogs und ein innerkirchlich aufmüpfiger Ordensmann, der die Entwicklungen des Mönchtums seiner Zeit sehr kritisch sah. Ungwöhnlich wie sein Leben war sein Tod. Er starb erst 53-jährig an einem Stromschlag in Bangkok, das er für eine Konferenz besucht hatte.
Unter dem Titel „Thomas Merton. Der geerdete Visionär“ gibt Biograf Michael W. Higgins nun gut lesbar Einblick in Leben und Werk des „Protoypen“ eines modernen Gottsuchers.
Erschienen ist das Buch im Katholischen Bibelwerk.
Michael W. Higgins
Thomas Merton
Der geerdete Visionär |
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