Lebenszeugnis eines Großen: „Ich bin ein glücklicher Mensch geworden.“
Lebenszeugnis eines Großen: „Ich bin ein glücklicher Mensch geworden.“
Mehr als 50 Zeitzeugen hat Thomas Nagy für seine Biografie Kardinal Königs befragt. Das ergibt zwar keine neue Fakten, aber eine Fülle von Facetten, die Königs reiches Leben plastisch machen. Für Sie gelesen von: Michael Prüller / Der Sonntag
Kardinal Franz König beeindruckt elf Jahre nach seinem Tod immer noch.
Unter dem Titel „König Kaiser Kardinal“ hat nun der Journalist, PR-Berater und Coach Thomas Nagy Leben und Wirken von Franz König auf knapp 300 Seiten zusammengefasst und dazu Zeitzeugen befragt – vom Nach-Nachfolger Christoph Schönborn über Politiker wie Karl Blecha bis zu Verwandten aus dem Heimatort Kirchberg an der Pielach.
Das Buch ist keine wissenschaftliche Arbeit, sondern eine Würdigung von einem, den der Kardinal schon zu Lebzeiten tief beeindruckt hat. Das ist aber auch die Stärke des Buches, das am meisten, aber nicht nur, all jene ansprechen wird, die Franz König in seinen 98 reichen Lebensjahren ebenso in den Bann geschlagen hat wie den Autor.
Dabei widmet sich „König Kaiser Kardinal“ (der „Kaiser“ bezieht sich auf den Stiefvater Johann Kaiser) durchaus auch heiklen Punkten, so zum Beispiel der Frage, warum Kardinal König nicht die Weichen für eine adäquate Nachfolge für das Amt des Wiener Erzbischofs stellen konnte oder wollte.
Zum ersten Mal hat Nagy es auch unternommen, die verschiedenen vermeintlichen oder tatsächlichen Akteure des Nachfolgekarussels zu Wort kommen zu lassen, was ein durchaus spannendes, letzten Endes aber doch offen bleibendes Kapitel über die Umstände der Ernennung von Hans Hermann Groer ergibt. Selbst den Gerüchten um leibliche Kinder Kardinal Königs ist der Autor nachgegangen, freilich ohne Überraschungen.
Neue Fakten bietet das Buch nicht. Aber viele Facetten, die Wesen und Leben dieses außerordentlichen Kirchenmannes plastisch machen – etwa, dass seine Reisebegleiter im Urlaub ihn nicht „Herr Kardinal", sondern „Herr Professor" nennen mussten, um ihm, der so gar nicht auf Ruhm aus war, jeglichen „großen Bahnhof" zu ersparen.
Thomas J. Nagy König - Kaiser - Kardinal
Auf den Spuren von Kardinal Franz König |
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In Gedenken an Kardinal Franz König:
Kolumne von Chefredakteur Michael Prüller im "Sonntag" |
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