In der Kapelle des Hospizes befindet sich dieses Bild, auf dem in Anspielung auf seine legendäre Hl.-Land-Fahrt Kaiser Franz Joseph als König von Jerusalem dargestellt wird.
In der Kapelle des Hospizes befindet sich dieses Bild, auf dem in Anspielung auf seine legendäre Hl.-Land-Fahrt Kaiser Franz Joseph als König von Jerusalem dargestellt wird.
Vom ältesten nationalen Pilgerhaus im Heiligen Land, dem Österreichischen Hospiz in Jerusalem, und dessen interessanter Geschichte erzählt ein neu erschienener Bildband.
Das Österreichische Hospiz in Jerusalem ist ein wichtiges Symbol der Präsenz Österreichs im Orient und hat sich in seiner 152-jährigen Geschichte sehr um den interreligiösen und interkulturellen Dialog verdient gemacht: Das hob der Generalsekretär für auswärtige Angelegenheiten, Michael Linhart, bei der Präsentation des neuen Bildbandes über das Pilgerhospiz an der Via Dolorosa hervor.
Die beiden Herausgeber, Hospizrektor Markus Bugnyar und der Historiker Helmut Wohnout, gaben in Wien Einblicke in das Buch mit dem Titel „Im Orient zu Hause“.
Die Entstehung des Buches wurde von den österreichischen Bundesländern bzw. der Landeshauptleute-Konferenz wesentlich unterstützt.
Linhart nannte das österreichische Hospiz einen „Ort der Begegnung und des Dialogs zwischen Kulturen und Religionen“, dessen Wirken viel zur heutigen Rolle Österreichs im Orient beigetragen habe.
Bis heute würden die vom Hospiz ausgehenden Dialog-Initiativen andauern, was auch ein Verdienst für die Republik Österreich sei, betonte Linhart mit einem Verweis auf Beiträge des aktuellen Buches. „Wenn man am Dach des Hauses steht, gibt es keine Grenzen mehr. Da schweift der Blick von der Al-Aqsa-Moschee über die Grabeskirche und den Ölberg – und das unter österreichischer Flagge.“ Darauf könne man stolz sein, so der Generalsekretär.
Als „eine der charmantesten Niederlassungen der katholischen Kirche in Jerusalem“ bezeichnete der apostolische Nuntius in Österreich, Peter Stephan Zurbriggen, das Hospiz.
Das „einzigartige Monument des Habsburger-Vielvölkerstaates“ widme sich auch in seinen inhaltlichen Schwerpunkten bis heute der Aufgabe, die „Gemeinschaft der Völker statt den nationalen Zwist“ in den Vordergrund zu stellen. Zurbriggen betonte die Bedeutung von Heilig-Land-Wallfahrten für Europa: Gläubigen biete sich in der Heimat Jesu die Möglichkeit, zu den religiösen Wurzeln europäischen Denkens vorzudringen.
Eine solche Wallfahrt könne Hilfe dabei sein, „unserem Kontinent die größere Perspektive des transzendenten, himmlischen Jerusalems offen zu halten“, so der Nuntius.
Hospizrektor Markus Bugnyar skizzierte einige der historischen, kulturellen, politischen und spirituellen Facetten des Hospizes und seiner bewegten Geschichte, die im Buch – darunter die Rezeption des Hauses aus israelischer Sicht – beleuchtet werden.
Hunderte Farb- und zeitgenössische Schwarz-Weiß-Fotos illustrieren das Buch.
Co-Herausgeber Helmut Wohnout bezeichnete den Bildband als Zeugnis dafür, dass das Hospiz ein „Leuchtturm Österreichs im Heiligen Land“ sowie „eine der schönsten Blüten der österreichischen katholischen Kirche“ ist; weiters fungiere die Pilgerherberge als Zuhause für verschiedene Nationalitäten Mitteleuropas.
Das Österreichische Hospiz „zur Heiligen Familie“ – das älteste nationale Pilgerhaus im Heiligen Land – wurde nach wechselvoller Geschichte 1988 wiedereröffnet und der Bibelwissenschaftler Wolfgang Schwarz zum Rektor bestellt.
Seit Mai 2004 wird das Hospiz von Markus Bugnyar geleitet. Bis heute geht es in seinem Wirken deutlich über die Funktion als Pilgerherberge bzw. Hotel hinaus:
Man ist bemüht, die Pilger vor Ort zu begleiten und ihnen Begegnungen und Kontakte über ein klassisches Pilgerprogramm hinaus zu ermöglichen.
Das Österreichische Hospiz in Jerusalem
2015, Verlag Geschichte & Kunst
Auflage: 1. Auflage
Fester Einband
320 Seiten
ISBN: 978-3-903076-00-6
Dieses Buch online bei der Wiener Dombuchhandlung "Facultas" erstehen
Die Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag"