Die Substanz bleibt, der Ausdruck ändert sich.
Die Substanz bleibt, der Ausdruck ändert sich.
Zum Marienmonat Mai: Ein Buch über berühmte Marienlieder und ihre Geschichte.
Sie haben oft eine erstaunliche Entstehungs-, Fassungs- und Wirkungsgeschichte: die zwölf Marienlieder, die Hermann Kurzke (emeritierter Literatur-Professor in Mainz) und Christiane Schäfer (Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Gesangbucharchiv der Uni Mainz) in ihrem Buch „Mythos Maria. Berühmte Marienlieder und ihre Geschichte“ (C. H. Beck-Verlag) versammelt haben.
Die meisten der hier vorgestellten Marienlieder – angefangen von „ Ave Maria zart“ bis „Wunderschön prächtige“ haben oft auch auf Umwegen ins „Gotteslob 2013“ gefunden.
Dieser Weg ist ein Beweis für die Kraft der Tradition: Wenn etwa ein Marienlied im 17. Jahrhundert als Wallfahrtslied entsteht, auf Liedflugblättern durch das Land getragen wird, in Gesangbücher gerät, unter dem Druck der (auch kirchlichen Aufklärung) wieder entfernt wird, im 19. Jahrhundert unter dem Einfluss der Romantik „aufersteht“, im 20. Jahrhundert ein zweites Mal in kirchliche Gesangbücher kommt und schließlich im „Gotteslob 2013“ landet.
Manche Melodien sind ursprünglich weltlich und machen ihre große Karriere erst durch die Ehe mit einem geistlichen Text.
Obgleich es bei neueren Dichtungen die Tendenz gibt, Maria gleichsam zu „demokratisieren“ – als Schwester Maria, als Frau aus dem Volk, als Mädchen aus Israel – bleiben die alten „Bilder“ daneben dennoch wirksam.
Das Buch zeigt anhand der unterschiedlichen Textfassungen auch den möglichen Wandel im Verständnis des Glaubens.
Die Substanz bleibt, der Ausdruck ändert sich. Das Buch ist ein Stück weit auch angewandte Lehre von Maria (Mariologie) im Lauf der Zeit.
Hermann Kurzke; Christiane Schäfer
Berühmte Marienlieder und ihre Geschichte
2014, Beck, C H
Auflage: 1. Auflage
Fester Einband
303 Seiten
ISBN: 978-3-406-66956-9
Dieses Buch online bei der Wiener Dombuchhandlung "Facultas" erstehen
E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at
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