Das Büchlein „sonette, elementare;“ ist radikal und seine äußere Erscheinung strahlt spirituelle Wärme sowie die Freiheit der Künste aus.
Das Büchlein „sonette, elementare;“ ist radikal und seine äußere Erscheinung strahlt spirituelle Wärme sowie die Freiheit der Künste aus.
Weihbischof Franz Scharl legt ungewöhnliche, anregende Sonette vor.
Die Zeilen, die Weihbischof Franz Scharl in seinem ersten Lyrik-Band präsentiert, sind mehrdeutig und komplex. Noch dazu ist das Buch „sonette, elementare“ (erschienen in Zusammenarbeit zwischen dem Verlag „aa-infohaus“ des Afro-Asiatischen Institutes und der Universität für Angewandte Kunst Wien) am Hebräischen orientiert und daher von hinten nach vorne zu lesen. Allein das ist schon ungewöhnlich.
Aber dieser Blickwinkel ist bewusst gewollt. Es geht um ein ganz neues Lesen, Betrachten und Nachdenken. Scharl sieht seine Lyrik im Umfeld der jüdischen Wurzeln des Christentums.
Es ist diese faszinierende Mehrdeutigkeit der Sonette zu meist 14 Zeilen, die manchmal nur aus einem Wort bestehen. So erläutert Scharl beispielsweise das schwer übersetzbare griechische Wort für „täglich“ aus den Vaterunser-Bitten („Unser tägliches Brot gib uns heute“) und umkreist mögliche Deutungsvarianten.
Besonders variantenreich wird der Begriff „Gottesbeweise“ beleuchtet. Dafür gibt es eine lange Tradition in der Theologie- und Philosophiegeschichte. So sagt etwa Anselm von Canterbury (1033-1109), dass Gott das sei, „worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann“. Scharl nähert sich dem Thema „Gottesbeweise“ mehrmals an. Aus einem Punkt wird etwa ein Fragezeichen und später ein Ausrufezeichen.
Das Buch ist nichts für all jene, die Bücher schnell lesen und verschlingen. Es lädt vielmehr zum Innehalten und zum mehrmaligen Nachdenken ein.
Der Erlös aus dem Buchverkauf kommt dem Kampf gegen Menschenhandel (besonders der Kinder) zugute.
Franz Scharl
2017, Aa_infohaus
Hardcover
LX, 60 Seiten
ISBN: 978-3-9503840-6-2
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