Den „Glauben“ versteht Halik als Sehnsucht, mit dem unergründlichen Geheimnis zu leben, das wir Gott nennen.
Den „Glauben“ versteht Halik als Sehnsucht, mit dem unergründlichen Geheimnis zu leben, das wir Gott nennen.
In seinem neuesten Buch hat Tomas Halik die Schlüsselpassagen seines Gesamtwerks ausgewählt.
Nein, in diesem jüngsten Buch des Prager Professors und Universitätsseelsorgers Tomas Halik stehen sich nicht einfach Glaube und Zweifel gegenüber, wie der Titel vermuten lässt. Sondern es handelt u. a. vom Glauben, von der Hoffnung und von der Liebe, vom geistlichen Leben, vom Dialog mit dem Atheismus und der Geduld.
Den „Glauben“ versteht Halik als Sehnsucht, mit dem unergründlichen Geheimnis zu leben, das wir Gott nennen. Glaube ist eine dialogische Beziehung zur Wirklichkeit und ermöglicht eine verantwortliche Lebensweise.
Der Bruder des Glaubens, der Zweifel, ist ein Wegbegleiter, er darf und muss kritische Fragen stellen.
Halik bekennt sich zu einem Glauben, der durch die Prüfung und die Kritik der atheistischen Philosophie durchging. Dabei begleiten ihn Mystikerinnen und Mystiker wie Johannes vom Kreuz und Therese von Lisieux.
Das Buch versammelt in dreizehn thematischen Kreisen Zitate aus den sechs bislang auf Deutsch erschienenen Büchern Haliks
„Nachtgedanken eines Beichtvaters“,
„Geduld mit Gott“,
„Berühre die Wunden“,
„Nicht ohne Hoffnung“,
„Ich will, dass du bist“ und
„Gott los werden?“
sowie Zitate aus bislang nur im tschechischen Original vorliegenden Büchern mit Titeln wie u. a. „Was ohne Beben ist, hat keine Festigkeit“ oder „Theater für Engel“.
Mein Fazit: Eines der besten Bücher des Bücher-Winters. Von einem Autor, der einer der wichtigsten spirituellen Schriftsteller unserer Zeit ist.
Eine Pflichtlektüre!
Herder-Verlag,
ISBN: 978-3-451-37885-0
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