Papst Franziskus: "Um eine Gemeinschaft beurteilen zu können, brauche es drei „P“: „Pobreza“ (Armut), „Plegaria“ (Gebet) und „Paciencia“ (Geduld)".
Sonntag 5. Januar 2025
04.02.2019
· Glaube · Buch
Papst Franziskus spricht in einem Interview-Buch einladend und mit Leidenschaft über die Kraft der Berufung.
Für Sie gelesen von Stefan Kronthaler.
Es ist ein Geschenk an die Kirche, das Buch des Claretiner-Paters Fernando Prado, der mit Papst Franziskus ein mehrstündiges Interview zum Thema „Berufung“ geführt hat.
Papst Franziskus, als Jesuit selbst Ordensmann, erläutert in seiner gewohnt frischen Art die Bedeutung des geweihten Lebens in der Kirche. Wichtig ist unserem Papst die Erinnerung an die Aufbrüche, an die Gründungszeit der jeweiligen Orden.
Was Franziskus über seine eigene Berufung sagt?
„Was mich damals angezogen hat, war das, was wir heute als ,Verfügbarkeit für die Kirche’ bezeichnen, zur Verfügung stehen für das, was mir aufgetragen wird.“
Er kritisiert die „Kultur des Provisorischen“ und warnt vor Doppelleben und Hintertürchen. Im Hinblick auf die Berufungsnot mancher Orden empfiehlt Franziskus, in erster Linie „die Freude der Weihe“ zu leben, mehr bedürfe es nicht.
Um eine Gemeinschaft beurteilen zu können, brauche es drei „P“: „Pobreza“ (Armut), „Plegaria“ (Gebet) und „Paciencia“ (Geduld).
Und er kritisiert auch den „Klerikalismus“, „eine der schlimmsten Perversionen des geweihten Lebens“. Für die Ausbildung in den Orden empfiehlt der Papst „das geistliche Leben, das Gemeinschaftsleben, das Studienleben und das apostolische Leben“.
Er hat auch drei Ratschläge parat, was den guten Oberen auszeichnet: „Beten, den Bruder lieben und ihm zuhören.“
Mein Fazit:
Kein Rezepte-Buch für das Ordensleben, sondern eine konkrete Anleitung, wie Berufung in der Kirche auch heute leidenschaftlich gelebt werden kann.
erstellt von: Der SONNTAG / Stefan Kronthaler
Weitere Informationen:
Papst Franziskus
Die Kraft der Berufung
Ein Gespräch mit Fernando Prado,
Herder-Verlag,
ISBN: 978-3-451-38928-3
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