Der Kaplan zeigt beim Erstkommunionunterricht den Kindern den Beichtstuhl. Ein kleiner Junge sieht die Stola dort hängen und fragt den verdutzten Kaplan: "Müsst ihr euch jetzt auch anschnallen?"
Der Kaplan zeigt beim Erstkommunionunterricht den Kindern den Beichtstuhl. Ein kleiner Junge sieht die Stola dort hängen und fragt den verdutzten Kaplan: "Müsst ihr euch jetzt auch anschnallen?"
Vom Frauengewand zum Amtszeichen.
Im römischen Reich war eine Stola ein Frauengewand – eine um den Oberkörper gewickelter Stoffbahn. In der katholischen Kirche ist die Stola, ein etwa 2,5 Meter langer, breiter Stoffstreifen, ein Amtszeichen der Diakone, Priester und Bischöfe. Priester und Bischöfe tragen sie um den Nacken gelegt mit an beiden Seiten gleichmäßig vor der Brust herunterhängenden Enden. Diakone tragen die Stola als Schärpe auf der linken Schulter.
In anderen christlichen Konfessionen – und auch bei den katholischen Priestern vor der Liturgiereform – ist es vielfach auch üblich, die Stola vor der Brust gekreuzt zu tragen. Die Stola (griechisch: Rüstung, Gewand) wird unter der Bezeichnung Orarium schon im 4. Jahrhundert erwähnt und dürfte sich aus einem Mundtuch bzw. Tuch zum Gesichtabwischen entwickelt haben. Als Amtsgewand von Priestern und Bischöfen kommt sie zuerst in Gallien vor, etwas später auch in Rom.
Die Stola gehört zu den liturgischen Gewändern und wird etwa bei Messe und Andacht, bei Taufen, Hochzeiten, Beichten, Segnungen und Begräbnissen getragen. Sie soll das Joch Christi symbolisieren, das der Geweihte auf sich nimmt (Mt 11,29: „Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir.“)
Von alltäglich bis kurios, Begriffe aus der "Sonntagsredaktion" für Sie erklärt.
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