Schicke Hauben in allen Farben?
Schicke Hauben in allen Farben?
Vom Papst bis zum Diakon: Sie alle tragen das modische Kleidungsstück.
Pileolus heißt auf Lateinisch „Käppchen“ – und genau das ist es auch. Der Papst trägt einen weißen, die Kardinäle (sowie ausnahmsweise der Erzbischof von Salzburg) einen roten und die Bischöfe (sowie manche Domherren) einen violetten Pileolus auf dem Hinterkopf.
Äbte tragen einen Pileolus in den Farben ihrer Ordenskleidung oder in Einzelfällen ebenfalls violett. Priester und Diakone dürfen einen schwarzen Pileolus tragen, tun dies aber äußerst selten. Der Pileolus, auch Zucchetto genannt, ist im Mittelalter aufgekommen. Vielleicht, um die darüber getragene Bischofsmütze, die Mitra, zu schonen. Oder um den von Klerikern kahlgeschorenen Kreis am Hinterkopf (die Tonsur) zu bedecken.
Zur gleichartigen Kippa der Juden gibt es keine Verbindung – außer dass sich solche Scheitelkappen in vielen alten Kulturen finden. Der Pileolus ist kein liturgisches Kleidungsstück. Er wird in der Messe vom Sanktus bis nach der Kommunion und vor dem Allerheiligsten – also in der Gegenwart Christi – abgelegt. Daher wird der Pileolus auch Soli Deo („nur vor Gott“ – ziehe ich diesen Hut) genannt.
Im September wurde ein von Papst Franziskus getragener Pileolus für einen wohltätigen Zweck um 90.000 Euro ersteigert.
Von alltäglich bis kurios, Begriffe aus der "Sonntagsredaktion" für Sie erklärt.
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