Benedikt XVI. hat gesagt, der Papst ist also nur „in den seltensten Fällen unfehlbar“.
Benedikt XVI. hat gesagt, der Papst ist also nur „in den seltensten Fällen unfehlbar“.
Der Papst ist nicht nur Werkzeug Gottes, sondern auch ein Mensch.
Am 18. Juli 1870 hat das Erste Vatikanische Konzil feierlich verkündet, dass der Papst „Unfehlbarkeit besitzt“.
Dahinter steht die Auffassung, dass der Heilige Geist die Kirche „in die Wahrheit führt“ (Joh 16,13), und dass er sich dabei des Papstes bedient, weil er der Erste unter den Bischöfen ist, die Christus als Hüter der Wahrheit und Einheit eingesetzt hat (weshalb auch der Gemeinschaft aller Bischöfe Unfehlbarkeit zukommt).
Der Papst ist also kein Wunderwuzzi – sondern Gott lässt den Papst in wichtigen Entscheidungen nicht irren und schützt damit seine ganze Kirche, der er ja Beistand zugesagt hat, vor einem Irrweg.
Der Papst ist aber nicht nur Werkzeug Gottes, sondern auch ein schwacher Mensch.
Eine päpstliche Entscheidung ist daher nur dann endgültig entschiedenes Glaubensgut, wenn er ausdrücklich und feierlich als höchster Lehrer („ex cathedra“) etwas zum Dogma erklärt, und das, was er vorlegt, nicht im Widerspruch zur Bibel oder zur Lehrtradition der Kirche steht.
Wie Benedikt XVI. gesagt hat, ist der Papst also nur „in den seltensten Fällen unfehlbar“.
Seit 1870 haben die Päpste ihre Unfehlbarkeit auch erst ein einziges Mal „ausgeübt“, als Pius XII. 1950 die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel zum Dogma erklärte.
Von alltäglich bis kurios, Begriffe aus der "Sonntagsredaktion" für Sie erklärt.
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