Seit dem 2. Vatikanischen Konzil sieht man in Prozessionen wie in Wallfahrten auch das Bild des wandernden Gottesvolkes ausgedrückt.
Seit dem 2. Vatikanischen Konzil sieht man in Prozessionen wie in Wallfahrten auch das Bild des wandernden Gottesvolkes ausgedrückt.
Eine Prozession ist ein ritueller Fußmarsch (manchmal auch per Auto, Schiff oder Pferd), der sowohl in der Kirche vorkommen kann (Gabenprozession) wie auch außerhalb.
Auf Facebook hat kürzlich ein Polizeiprotokoll Furore gemacht: In Deutschland hat eine Dame Alarm geschlagen, weil in ihrem Ort eine Gruppe Menschen herumgehen und biblische Sprüche aufsagen würde.
Als der Beamte meinte, dass das wohl nur eine Prozession sei, wusste sie mit dem Wort gar nichts anzufangen.
Was aber ist genaugenommen eine Prozession? Prozessieren heißt voranschreiten. Eine Prozession ist also ein ritueller Fußmarsch (manchmal auch per Auto, Schiff oder Pferd), der sowohl in der Kirche vorkommen kann (Gabenprozession) wie auch außerhalb.
Manchmal wird Christus in Gestalt des Brotes mitgetragen (theophorische – „Gott-tragende“ – Prozession) , manchmal wird ein Heilsgeschehen dargestellt, wie etwa bei der Palmprozession (mimetische – nachahmende – Prozession).
Seit dem 2. Vatikanischen Konzil sieht man in Prozessionen wie in Wallfahrten auch das Bild des wandernden Gottesvolkes ausgedrückt.
Prozessionen gibt es aber auch in anderen Religionen und gab es in antiken heidnischen Kulten, weshalb im frühen Christentum bis zum 4. Jahrhundert Prozessionen verpönt waren.
Flurumgänge und Hagelprozessionen sind Beispiele dafür, wie heidnische Bräuche christianisiert wurden. Daneben gibt es heute natürlich auch weltliche Gegenstücke zu Prozessionen, etwa den Sportleraufmarsch zur Eröffnung olympischer Spiele oder auch Demonstrationszüge.
Von alltäglich bis kurios, Begriffe aus der "Sonntagsredaktion" für Sie erklärt.
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