Von Sedisvakanzen kann man überall dort sprechen, wo es keinen aktuellen Amtsinhaber gibt
Von Sedisvakanzen kann man überall dort sprechen, wo es keinen aktuellen Amtsinhaber gibt
Sedisvakanz, lateinisch für "die Leere des Stuhls".
Mit 28. Februar 2013 hatte Papst benedikt XVI. sein Amt niedergelegt. Ab 1. März war – für 13 Tage, bis Kardinal Bergoglio zum Papst gewählt wurde – der Thron des Papstes, der „Stuhl Petri“ leer.
Diese Zeit nennt man Sedisvakanz (lateinisch: die Leere des Stuhls).
Die rasche Neubesetzung des Papstamtes bot übrigens italienischen Journalisten Gelegenheit zur Häme.
Seit Dezember 2012 gab es nämlich keinen regulären Ministerpräsidenten der Republik Italien mehr. Obwohl es im Februar Neuwahlen gegeben hatte, brauchte es noch bis Ende April, bis sich die Parteien auf einen neuen Regierungschef geeinigt hatten.
„Warum nehmt ihr keine Anleihe beim Heiligen Geist – in der katholischen Kirche geht das viel schneller!“, ätzten die Journalisten.
Von Sedisvakanzen kann man überall dort sprechen, wo es keinen aktuellen Amtsinhaber gibt, also derzeit auch beim österreichischen Bundespräsidenten.
Ist das Papstamt unbesetzt, führen alle Kardinäle gemeinsam die Amtsgeschäfte (mit Ausnahmen – sie können z.B. keinen Bischof ernennen).
Wird ein Bischofsstuhl frei, so regiert bis zur Ernennung eines Nachfolgers zunächst der dienstälteste amtierende Weihbischof (in Wien wäre das Franz Scharl), bis das Domkapitel oder der Papst einen interimistischen Verwalter (Administrator) ernennt.
Von alltäglich bis kurios, Begriffe aus der "Sonntagsredaktion" für Sie erklärt.
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