Die Preisträger aus der Erzdiözese Wien beim 5. Umweltpreis der Landes Niederösterreich.
Die Preisträger aus der Erzdiözese Wien beim 5. Umweltpreis der Landes Niederösterreich.
5. Umweltpreisverleihung zeigt großes Engagement der Pfarren
Niederösterreichs Pfarren passen auf die Schöpfung auf – und das mit Riesenengagement. Das wurde bei der 5. Umweltpreisverleihung durch das Land NÖ und der Diözesen St. Pölten und Wien bei einem Festakt im NÖ-Landhaus in St. Pölten wieder bewusst.
Die Pfarren Dorfstetten, Horn (Bezirk Horn), Absdorf (Bezirk Tulln), Schwadorf (Bezirk Wien-Umgebung) das Jugendzentrum Steppenwolf in St. Pölten sowie die evangelische Pfarre Mödling überzeugten die Jury in den verschiedenen Kategorien am meisten.
Folgende Maßnahmen und Einzelprojekte zahlen ua. zum Umweltpreis:
Schöpfungsfreundliche Pfarrfeste in dutzenden Pfarren, "Wir RADLn" in die Kirche in 87 Pfarren, Energieberatungen in über 100 Pfarren und teilweise anschließende bauliche Maßnahmen sowie zahlreiche Jugendprojekte bei "72 Stunden ohne Kompromiss".
Kirche muss sich den Spiegel vorhalten
Der Wiener Weihbischof Franz Scharl sagte, die Kirchen müssten sich auch einen Spiegel vorhalten: "Wie lebe ich? Wie macht das die Kirche?" Beim Thema Klimaerwärmung verwies er auf die Eigenverantwortung aller und Christen müssten andere motivieren, mehr zu tun. Außerdem forderte er dazu, dass man sich europaweit so schnell wie möglich von der Atomkraft verabschiede.
"Wenn eine Pfarre angefangen hat, sich mit Ökologie und Schöpfungsverantwortung zu beschäftigen, zieht es weitere Kreise. Sowohl im Handeln der Pfarre als auch in der Bevölkerung. Und damit ist der NÖ-Umweltpreis ein Gewinn für alle: für die Natur und für die ganze Gesellschaft", würdigte Bischof Klaus Küng die vielen Initiativen der Pfarren. Dieses Engagement unterstütze auch Papst Franziskus, der sage, Ressourcen seien so zu verwalten, dass künftige Generationen noch etwas davon haben.
"Die Bewahrung der Schöpfung ist unser aller Auftrag. Es freut mich, dass wir nun schon zum 5. Mal die besten Projekte gemeinsam auszeichnen dürfen", so Umweltlandesrat Stephan Pernkopf. Er habe gemerkt: Je aktiver Pfarren sind, desto mehr Umweltinitiativen gingen davon aus. Man erzähle etwa von Förderungen von Photovoltaikanlagen weiter. Wichtig sei die Vorbildwirkung, die von Pfarren ausgingen. Das Land Niederösterreich hat sich das Energieziel gesetzt, Strom bis zum Jahr 2015 zur Gänze aus Erneuerbaren Energien zu erzeugen.
"Die Schöpfungsverantwortung ist uns Christen in die Wiege gelegt", betonte der niederösterreichische Superintendent Paul Weiland. Das sei kein Randthema, sondern zähle zu den zentralen Bereichen. Man könne gar nicht genug für die Schöpfung tun. Im Rahmen des 500-Jahr-Jubiläums der Reformation wolle die evangelische Kirche diesen Punkt besonders herausgreifen. Wesentlich sei dabei, bei sich selbst zu beginnen. Man wolle in allen evangelischen Diözesen des Landes das Kyoto-Ziel erreichen und bei allen Veranstaltungen Beiträge zum Umweltschutz liefern. Konkret werde zum Beispiel auch ein Öko-Strom-Pool geschaffen.
Vorzeigeprojekte auszeichnen
Aus der Erzdiözese Wien wurden zwei Pfarren ausgezeichnet:
Für den Umweltbeauftragter der Erzdiözese Wien, Markus Gerhartinger, ist die Veranstaltung sehr bedeutsam: "Erstens ist es wichtig Vorzeigeprojekte zu premieren und Pioniere auszuzeichnen und zweitens hoffe ich, dass durch die tollen Beispiele andere Pfarren auf die Idee kommen auch was zu tun!"
"Die Erde ist ein Geschenk von Gott. Dieses Geschenk müssen wir behütet den kommenden Generationen übergeben." – Dieser Leitgedanke prägt die Pfarre Schwadorf seit Jahrzehnten im großen als auch kleinen Handeln. Nach Anschluss des neugebauten Pfarrzentrums an die Hackschnitzelheizung des Schwadorfer Schlosses und der Errichtung einer Warmwasseraufbereitungsanlage durch Sonnenenergie am Dach des Pfarrzentrums im Jahr 2007 hat die Pfarre Schwadorf im September 2014 mit der Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Pfarrzentrums einen weiteren Schritt in Richtung "energieautark" gesetzt.
Der überschüssige Strom wird in eine Batterie gespeist werden, um die Gesamtwirtschaftlichkeit zu steigern. Weiters ist geplant, die Anlage in Kürze für den Inselbetriebsmodus nachzurüsten, was die Anlage in dieser Ausbaustufe dann im Ausmaß des selbst erzeugten Solarstromes bei Stromausfall unabhängig von externen Stromlieferanten macht. Zur Bewusstseinsbildung wird sicher auch das Display beitragen, dass den am Pfarrzentrum vorbeigehenden Passanten rund um die Uhr Auskunft über den laufenden Betrieb bzw. Leistung der Photovoltaikanlage geben.
Die kleine Pfarre Absdorf hatte ein spannende Idee: Einen regionalen Energieaktionstag zu gestalten. Gemeinsam mit der Gemeinde und der Modellregion Wagram hat man sich an die Arbeit gemacht. Ziel war es, möglichst viele Betriebe aus der Region einzubeziehen, die nachhaltige Produkte und Erzeugnisse anbieten. Die Zahl der Aussteller zeigt, wie erfolgreich hier eingeladen wurde, so die Jury.
Die Pfarre Absdorf gehört neben Stockerau und Lanzenkirchen zu den ersten drei Pfarren in Niederösterreich, die das Umweltmanagementsystem EMAS einführen und in kürze zertifiziert werden.
Veranstalter war die Katholische Aktion. Die Preise sind je 800 Euro vom Land NÖ. Unterstützt wurde der Umweltpreis weiters von: Land Niederösterreich; Bio Austria NÖ und Wien; Qualitätsprogramm Gutes vom Bauernhof; Weltladen St. Pölten; der Energie und Umweltberatung Niederösterreich (EnU).
SchöpfungszeitDie Bewahrung der Schöpfung ist ein allen christlichen Kirchen gemeinsamer Auftrag. |
Kontakt:
Web: www.umwelt-edw.at