Kardinal Christoph Schönborn bezeichnet neue Öko-Enzyklika "Laudato si" als "Meilenstein".
Kardinal Christoph Schönborn bezeichnet neue Öko-Enzyklika "Laudato si" als "Meilenstein".
Vorsitzender der Bischofskonferenz: "Es geht um die Zukunft der Welt und der Menschen, es geht um unser gemeinsames Haus".
Die neue Öko-Enzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus nimmt alle Menschen in die Pflicht: Das hat Kardinal Christoph Schönborn in einer ersten Reaktion zum Donnerstagmittag, 18. Juni 2015 veröffentlichten Schreiben des Papstes betont: "Es kommt auf jeden von uns an. Jeder kann einen Beitrag zum Umweltschutz und zu mehr sozialer Gerechtigkeit leisten." Auch wenn dieser Beitrag noch so klein ist, sei er doch in Summe sehr bedeutend, so Schönborn.
Mit "Laudato si" sei dem Papst ein "Meilenstein" gelungen, betonte Schönborn. Er wolle die Enzyklika in ihrer Tragweite schon jetzt mit der großen Sozialenzyklika "Rerum Novarum" (1891) von Papst Leo XIII. vergleichen, mit der der Papst damals die Tür für die Katholische Soziallehre geöffnet habe. "Laudato si" werde nun ebenso der ökologischen Bewegung einen enormen Impuls geben, zeigte sich der Vorsitzende der Bischofskonferenz überzeugt.
Papst Franziskus habe mit seiner Enzyklika einen allumfassenden Zugang und Schlüssel zu allen großen Themen gefunden, die die Welt heute bewegen. "Es geht um die Zukunft der Welt und der Menschen, es geht um unser gemeinsames Haus", so Schönborn wörtlich. Die ökologische Dramatik erinnert daran, "dass wir nur miteinander können. Wir haben kein anderes Haus als diesen Planeten." Solidarität sei unabdingbar.
Wenn der Papst Fragen des Umweltschutzes, der Armut und einer nachhaltigen Wirtschaft anspricht, dann sei dies für alle Menschen dieser Welt verständlich. Schönborn: "Das können alle verstehen, denn das geht uns alle an, hier wird über unsere Situation gesprochen." Und der Papst nehme auch alle Menschen in die Pflicht.
Die heimische Bischofskonferenz wird sich bei ihrer nächsten Vollversammlung im November in einem eigenen Studientag mit ökologischen Fragen beschäftigen, um konkrete Schritte in Angriff zu nehmen, kündigte Schönborn an. Er verwies auch auf das von der Katholischen Aktion geführte "Zukunftsforum der katholischen Kirche", das in den Themenfeldern Ökologie und globale Gerechtigkeit bereits konkrete Vorschläge auf den Tisch gelegt habe.
Öko-Enzyklika "Laudato si" zum downlaod
Mehr über Kardinal Christoph Schönborn
Mehr über Papst Franziskus