„Im Grunde wissen wir, was wir tun müssten, um verantwortungsbewusst mit der Schöpfung umzugehen, um unseren Kindern und Enkeln eine lebenswerte Erde zu hinterlassen“
„Im Grunde wissen wir, was wir tun müssten, um verantwortungsbewusst mit der Schöpfung umzugehen, um unseren Kindern und Enkeln eine lebenswerte Erde zu hinterlassen“
In der christlichen Schöpfungszeit (1.September bis 4. Oktober) sind wir Christen dazu aufgerufen, für den Schutz der Schöpfung Gottes zu beten, uns auf unsere Verantwortung zu besinnen und daraus praktische Taten folgen zu lassen.
Aber warum fällt es uns so schwer, unser Verhalten zu ändern? Franz Grieser, Coach und Buchautor, hat mit der Nachhaltigkeitsplattform utopia.de ein Buch zum Thema geschrieben: Dieses enthält nicht nur viele praktische Tipps für den Alltag, sondern auch exerzitienartige Übungen zum Umdenken.
Regionale Lebensmittel kaufen, beim Einkaufen Verpackungen vermeiden, bewährte Hausmittel im Haushalt nutzen, Energie (und damit Geld) sparen, Geräte reparieren (lassen), wenn sie defekt sind, statt sie wegzuwerfen, Dinge mit anderen gemeinsam nutzen oder Tauschen statt Kaufen: Das sind nur einige Schritte, die jeder von uns umsetzen kann, um ein nachhaltigeres Leben zu führen.
In der Praxis, in Hektik und Alltagsstress aber kehren nach einem ersten Motivationsschwung oft bald die alten Gewohnheiten zurück. „Im Grunde wissen wir, was wir tun müssten, um verantwortungsbewusst mit der Schöpfung umzugehen, um unseren Kindern und Enkeln eine lebenswerte Erde zu hinterlassen“, sagt Buchautor Franz Grieser dem SONNTAG und zeigt eine der Hürden auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit auf: „Wir müssten unser Verhalten ändern, bekommen aber nicht sofort eine ,Belohnung’ für die gute Tat.
Die Auswirkungen unseres Handelns sind – wenn es um Umweltschutz geht – häufig erst in der Zukunft zu spüren. Sowohl die negativen Auswirkungen als auch die positiven. Nur rückt diese Zukunft immer näher.“
Coach Franz Grieser analysiert: „Veränderung fällt uns grundsätzlich schwer, wir bleiben lieber bei dem Vertrauten. Und: Vieles, was wir tun, läuft mehr oder weniger im Automatikmodus, auch das Einkaufen.
Wir greifen zu dem, was wir immer schon gekauft haben. Das spart Zeit und Nerven – dadurch nehmen wir nachhaltige Optionen oft gar nicht wahr.“ Auch der Satz „Was kann ich als Einzelner schon ausrichten?“ lässt viele resignieren.
In seinem Buch „Meine Reise nach Utopia“ empfiehlt der Autor u. a. „Neue Gewohnheiten statt Willenskraft“: „Veränderung gelingt deshalb so selten dauerhaft, weil wir glauben, es wäre eine Frage der Willenskraft. Ist es aber nicht, denn Willenskraft ist eine begrenzte Ressource.
Was dagegen funktioniert ist die Veränderung über neue Gewohnheiten“, erklärt Franz Grieser.
Um neue nachhaltige Verhaltensweisen zu etablieren brauche es drei Dinge:
1. Das neue Verhalten müsse so einfach wie möglich sein (wer sich vornimmt, mit dem Rad zur Arbeit zu fahren, bereitet sich z. B. abends schon alle Fahrradsachen vor),
2. Das neue Verhalten sollte eine Belohnung nach sich ziehen (z. B. eine Tasse Tee),
3. Hilfreich ist Unterstützung von außen: Neuroforscher gehen davon aus, „dass der letzte Kick für Veränderung immer von außen kommt“. Gegenseitige Unterstützung durch Gleichgesinnte erleichtert die neuen Wege.
„Damit eine Verhaltensänderung zu einer Gewohnheit wird, sollte man sie über einen Zeitraum von mindestens 30 Tagen gemacht haben“, erläutert Franz Grieser.
Wichtig auf dem Weg in ein nachhaltigeres Leben ist Entschleunigung: „Nachhaltiges Leben bedeutet für mich nicht nur: achtsam mit der Natur um uns herum umzugehen.
Zum nachhaltigen Leben gehört für mich auch der achtsame Umgang mit mir selbst. Und da ist Entschleunigung ein wichtiger Schritt, um wieder mehr nach innen zu gehen, zur Ruhe zu kommen, mich und meine Bedürfnisse besser wahrzunehmen und insgesamt bewusster zu leben“, sagt Franz Grieser. Sein Buch bietet dazu zahlreiche praktische Anregungen und lädt zu exerzitienartigen Übungen.
Schätzungen zufolge stellen Anbau, Verarbeitung und der Vertrieb von Kaffee für weltweit 125 Millionen Menschen die Lebensgrundlage dar. „Wenn nicht wir in der Lage sind, unseren Mitmenschen einen gerechten Preis zu zahlen für den Kaffee oder Tee, den wir ihnen abkaufen und mit Genuss trinken – wer sollte es denn sonst sein?“, fragt Franz Grieser.
Fair gehandelten Kaffee zu kaufen ist ein erster wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Und: Fair-Trade-Produkte gibt es bereits zu erschwinglichen Preisen.
Man braucht: 8-10 Kastanien, 3 EL Waschsoda, 1 Glas/Tasse Wasser. Kastanien waschen und mit einem Messer klein hacken (hellen Teil der Schale nach unten legen, da er am härtesten ist); über Nacht in Wasser einlegen, bis die Flüssigkeit milchig wird (kochendes Wasser verstärkt die Wirkung). Anschließend abseihen, 3 EL Waschsoda hinzufügen und wie gewohnt in das Spülfach der Waschmaschine geben.
Gut geeignet für leicht verschmutzte Wäsche bei 30 Grad, innerhalb von 2 Tagen verbrauchen.
Die Reparatur von Geräten schont die Geldbörse und die Umwelt. Zudem müssen für ein neues Gerät keine weiteren Ressourcen verbraucht werden. Langsam findet hier ein Umdenken statt: Das Land Niederösterreich fördert die Reparatur von Geräten seit kurzem mit einem Reparaturbonus.
In Wien besteht seit 20 Jahren das Reparaturnetzwerk, dessen Profis fast alles reparieren. Veranstaltungen laden ein, das Reparieren selbst zu erlernen
Das Journal für ein nachhaltiges Leben
oekom Verlag
ISBN: 978-3962381264
27.09., 17.30 Uhr. Perikularium.
Als Osttirolerin ist Alexandra Kontriner mit der Natur aufgewachsen. Insekten sind seit jeher Bestandteil ihres künstlerischen Schaffens. So dokumentiert sie den Wandel von deren Lebensraum. Sendung von Stefanie Jeller.
30.09., 17.30 Uhr. Verbotene Frucht.
Bio, vegetarisch, vegan – was soll der Mensch essen?
Essen war schon immer eine Frage der Entscheidung. Eine Sendung in der Reihe „Achtung Bibel!” von Stefanie Jeller.
2.10., 17.30 Uhr. Amazonien – neue Wege für die Kirche und eine umfassende Ökologie.
Zur Bischofsversammlung im Vatikan informiert Stefan Hauser über heimische Nichtregierungsorganisationen.
4.10., 17.30 Uhr. Jane Goodall – die Mutter der Schimpansen.
Mit 26 Jahren begann Jane Goodall Menschenaffen zu beobachten. Heute, gut 60 Jahre später, lebt sie noch immer für den Schutz unserer nächsten Verwandten. Von Gerlinde Petric-Wallner.
7.10., 17.30 Uhr. Mensch versus Maschine?
In der Wiener Seestadt sind Autobusse ohne Fahrer unterwegs, lernende Algorithmen stellen richtigere Diagnosen als Ärzte und digitale Butler erfüllen unsere Wünsche. Monika Fischer informiert über künstliche Intelligenz, Chancen und Berührungsängste.
14.10., 17.30 Uhr. Gegen den Lärm der Zeit – Warum Lärm uns krank macht und Ruhe so gut tut. Eine Sendung von Monika Fischer.
16.10., 17.30 Uhr. Sonntag: Ruhetag.
Das große Geschenk der jüdischen Kultur an die Menschheit ist der arbeitsfreie Siebte Tag. Doch der Ruhetag ist in Gefahr, denn die Wirtschaft will nicht ruhen. Eine Sendung von Stefanie Jeller.
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