Die Erfahrung zeige, dass vor und zu Weihnachten ein unfreiwilliges Alleinsein von vielen Menschen drückender als unter dem Jahr empfunden wird und auch dass diese Zeit für Beziehungen und für Familien erhöhten Stress bedeute, so Marlies Matejka, Fachbereichsleiterin Telefonseelsorge Wien: "Manche wünschen sich anstelle von oder zusätzlich zu den Geschenken mehr Wahrnehmung, Achtung, Anerkennung und Wertschätzung. Wenn das ausbleibt, entstehen daraus Enttäuschungen und Konflikte, die schmerzen und eskalieren können.
Für vertrauliche und entlastende Gespräche mit einem Außenstehenden stellen sich auch in dieser Zeit die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Telefonseelsorge zur Verfügung. "Als hilfreich erweist sich zunächst einmal, durchzuatmen. Aufmerksames Zuhören schafft Blickkontakt und damit Respekt vor dem anderen. Wichtig ist nachzufragen, wie etwas gemeint ist, und im Dialog eine Sprache zu finden, die nicht bewertet und damit abwertet. Und wichtig ist auch, zu erkennen, dass nicht alle Konflikte zu Weihnachten zu lösen sind", so Marlies Matejka.
Kardinal Schönborn und der evangelische Bischof Bünker unterstützen in den Tagen vor Weihnachten das Team am Telefon.
Die Telefonseelsorge Wien, die in ökumenischer Zusammenarbeit gemeinsam von der katholischen und evangelischen Kirche getragen wird, wurde vor 45 Jahren gründet, um auf eine vertrauliche und kompetente Weise rund um die Uhr ein Gesprächsangebot zu machen.
Unter der Notrufnummer 142 werden von 140 ehrenamtlichen Mitarbeitern allein in Wien jährlich rund 30.000 Gespräche geführt.