Samstag 11. Januar 2025
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Syrischer Erzbischof richtet Hilfsappell an Kardinal Schönborn

(23.11.2012) Internationale Gemeinschaft soll sich dafür einsetzen, dass die Städte zwischen Euphrat und Tigris weiterhin "sicherer Zufluchtsort" für Inlandsflüchtlinge bleiben.

Der syrisch-orthodoxe Metropolit der Djazira, Mar Eustathios Matta Roham, hat einen Hilferuf an Kardinal Christoph Schönborn gerichtet. Wie die Stiftung Pro Oriente am Freitag, 23. November 2012, berichtete, gehe es darum, dass die großen Städte seiner Diözese weiterhin ein "sicherer Zufluchtsort" für zahlreiche Inlandsflüchtlinge bleiben. Dafür müsse die internationale Gemeinschaft gewonnen werden, hofft der Metropolit. So würden in den beiden Städten Kamishli und Hassake derzeit jeweils 400.000 Menschen leben, davon mehr als 20 Prozent Christen. Tausende Familien seien nach dorthin gezogen, nachdem ihre Häuser in anderen Teilen des Landes zerstört wurden, betonte Mar Eustathios. Die beiden Städte hätten sich so für Tausende vertriebene Familien als Zufluchtsort erwiesen. Wenn sich auch in der Djazira ähnliche Tragödien der Zerstörung abspielen sollten wie in anderen Teilen Syriens, wäre das auch angesichts des bevorstehenden kalten Winters eine "ungeheure Katastrophe". Schon jetzt sei die Situation in seiner Diözese "unklar", so Mar Eustathios: "Die Leute haben viele Ängste."

Gegen das "Konzept des Kämpfens"

Der Krieg in Syrien habe vielerorts zum Misstrauen zwischen den Gemeinschaften geführt, in städtischen Bereichen seien viele Bezirke zerstört worden, erinnerte der syrisch-orthodoxe Erzbischof. Auf der anderen Seite sei es zu einer neuen Solidarität zwischen vielen Syrern gekommen, die das "Konzept des Kämpfens zurückweisen und sich um die leidenden Familien annehmen".

 

Es sei unglaublich, dass die Bilder der Zerstörung in Syrien den Bildern der Verwüstung aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg gleichen. Es werde viele Jahre brauchen, um "sowohl die Gebäude als auch die Seelen" in Syrien wieder aufzubauen. Er bete dafür, dass "Gerechtigkeit und Frieden" nach der Beendigung des derzeitigen Chaos die Oberhand behalten, betonte Mar Eusthatios.

Er sei Kardinal Schönborn zutiefst dankbar für dessen Bereitschaft, auf die Stimme der Christen des Nahen Ostens zu hören und sie mit allen Mitteln zu unterstützen. Die Sorge des Wiener Erzbischofs um die Christen im Nahen Osten bringe ihm und den Gläubigen seiner Eparchie "Trost, Vertrauen und Hoffnung".

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