Kardinal Tauran hob hervor, dass Papst Benedikt XVI. die Bestrebungen des neuen Dialogzentrums voll unterstütze und der Heilige Stuhl daher als offizieller Beobachter das Wirken der Organisation begleite. Die katholische Kirche hoffe, dass das Zentrum den Respekt vor der sich vielfältig zeigenden religiösen Dimension des Menschen verstärkt. Weiters soll es das gegenseitige Wissen der Religionsgemeinschaften übereinander vergrößern und helfen, dass der "Pilgerweg des Menschen in Freiheit und in Frieden erfolgt". Die Kirche wolle nach dem Wunsch des Papstes all jenen nahe sein, die auf diesem Weg Leid zu ertragen hätten.
Der Präsident des Päpstlichen Rats für den interreligiösen Dialog appellierte, das Anliegen der Religionsfreiheit in mehrfacher Dimension zu sehen: Sie solle für jeden Menschen, in allen Aspekten und in allen Ländern Wirklichkeit werden, sagte Kardinal Tauran. Dies müsse eine Aufgabe des Wiener Dialogzentrums werden.
Volle Unterstützung für das KAICIID kommt von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon. In seiner Rede würdigte er die Ziele der neuen Internationalen Organisation zur Stärkung der Menschenrechte und in der "Zusammenarbeit für Gerechtigkeit, Versöhnung und Frieden". Die "Vision von Religion als Ermöglicher von Respekt und Versöhnung" könne er "voll unterstützen", betonte Ban Ki-moon. Gleichzeitig begrüßte er das Bestreben des Dialogzentrum, die Türen zu allen Weltreligionen zu öffnen.
Den religiösen Autoritäten attestierte Ban Ki-moon "immensen Einfluss": Religionen könnten "ein Beispiel für interreligiösen Dialog setzen" und hätten die Möglichkeit, Menschen aufgrund allgemeiner religiöser Grundsätze zu vereinen. Auch seien Religionsgemeinschaften starke Kräfte für die Zusammenarbeit und das Lernen.
Als Gegenmodel zur Gewalt ist der Dialog der einzige Weg, zu dem es keine Alternative gibt. Das unterstrich Kardinal Christoph Schönborn nach der feierlichen Inauguration des König-Abdullah-Zentrums im Gespräch mit Medienvertretern. Es sei jede Initiative zu begrüßen, die einen ehrlichen Dialog wollen. Zugleich sei auch darüber "Rechenschaft zu geben", wenn man dies nicht versuchen würde, gab der Kardinal zu bedenken.
Er habe die konkrete Hoffnung und Erwartung, dass im Rahmen des KAICIID die weltweite Situation der bedrängten und verfolgten Christen angesprochen werde, sagte der Wiener Erzbischof und verwies in diesem Zusammenhang auf die Ansprache von Kurienkardinal Tauran. Die deutlichen Worte der zahlreichen politischen und religiösen Autoritäten und die verbrieften Ziele des neuen Dialogzentrums könne man künftig "einfordern" betonte der Kardinal mit Blick auf die notwendige Freiheit von religiösen Minderheiten.
Mit Blick auf Österreich würdigte der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz die Qualität des hierzulande praktizierten interreligiösen Dialogs, wie ihn in nur wenige Länder haben. Österreich habe diesbezüglich international "einen guten Ruf". Das neue Dialogzentrum sei eine Chance für die österreichische Außenpolitik, "die Möglichkeit des Dialogs aktiv zu nutzen". Die Religionsgemeinschaften in Österreich wollen sich daran "aktiv beteiligen", bekräftigte Kardinal Schönborn.