Erstmals seit seiner Erhebung in das Kardinalskollegium wird der Prager Erzbischof Dominik Duka (69) Wien besuchen. Auf Einladung des Präsidenten der Österreichisch-Deutschen Kulturgesellschaft, Herbert Schambeck, wird Kardinal Duka am Mittwoch, 28. November 2012, über das Thema "Die Kirche - eine neue Chance in und für Europa" referieren. Die Veranstaltung findet um 18.00 Uhr im Hotel de France am Schottenring statt.
Die Lebensgeschichte von Kardinal Duka ist geprägt von der Unterdrückung durch die Kommunisten und der Wende im Jahr 1989. Geboren wurde er am 26. April 1943 in Hradec Kralove (Königgrätz). Nach der Matura wurde ihm das Studium staatlicherseits verwehrt, weshalb er in der Folge das Schlosserhandwerk erlernte und als Fabrikarbeiter tätig war. Im Jänner 1968 wurde er geheim als Novize in den Dominikanerorden aufgenommen. Es folgte mit staatlicher Erlaubnis das Theologiestudium und 1970 die Priesterweihe.
Wegen seines Menschenrechtsengagements während der KP-Diktatur war Duka Anfang der 1980er-Jahre zeitweise inhaftiert. Er teilte damals eine Zelle mit Vaclav Havel. Die kommunistischen Machthaber entzogen dem Dominikaner auch die Erlaubnis zum Dienst als Priester, weshalb er als Zeichner im "Skoda"-Autowerk Plzen (Pilsen) arbeitete.
Duka war aber insgeheim weiter für seinen Orden tätig. Von 1986 bis 1998 leitete er schließlich als Provinzial die Dominikaner in Böhmen und Mähren.
Nach der Samtenen Revolution 1989 wurde der heutige Kardinal Dozent an der Theologischen Fakultät der Palacky-Universität in Olomouc (Olmütz). Im Jahr 1998 ernannte Papst Johannes Paul II. Duka zum Bischof von Hradec Kralove (Königgrätz). Im Februar 2010 berief ihn Papst Benedikt XVI. zum Erzbischof von Prag. Zwei Jahre später, am 18. Februar 2012, wurde er in den Kardinalsrang erhoben.
