Der "Päpstlichen Rat für den interreligiösen Dialog", in den Michael Weninger berufen wurde, fördert und regelt die vatikanischen Kontakte zu anderen Religionen und ist für den Dialog mit dem Islam in Europa und Zentralasien zuständig. Präsident des Rates ist derzeit Kardinal Jean-Louis Tauran.
Weninger werde seine "langjährige Erfahrung im interreligiösen Dialog und in der Diplomatie" einbringen können, betonte Kardinal Christoph Schönborn im Rahmen des Besuchs der österreichischen Bischöfe in der EU-Kommission in Brüssel, wo Weninger lange Zeit tätig war.
Michael Weninger (Jahrgang 1951) studierte Theologie und Philosophie in Innsbruck und Wien, absolvierte anschließend die Diplomatische Akademie in Wien und trat in den diplomatischen Dienst ein. Er war unter anderem österreichischer Botschafter in der Ukraine und Serbien sowie sieben Jahre lang politischer Berater von EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso; Weninger verantwortete den Bereich "Dialog mit den Kirchen, religiösen Gemeinschaften und Humanismus".
Innerkirchlich war Weninger zuletzt im Generalsekretariat der Österreichischen Bischofskonferenz für den Dialog mit den Religionen zuständig. In diesem Zusammenhang war er auch mit dem neuen internationalen "König Abdullah Zentrum" in Wien befasst, das - vom saudischen König maßgeblich finanziert - den interreligiösen Dialog vertiefen will und am 26. November eröffnet wird. Weninger ist auch Vorstandsmitglied der Stiftung "Pro Oriente" und wird diese Funktion auch in Zukunft ausüben.
Michael Weninger war verheiratet, seine Frau starb nach neun Jahren Ehe an einer schweren Krankheit. 2011 wurde der Spätberufene mit 60 Jahren von Kardinal Christoph Schönborn zum Priester geweiht. Im Außenministerium leitete Weninger vor seiner Priesterweihe die "Abteilung für wissenschaftliche Zusammenarbeit sowie Dialog der Kulturen und Religionen". Mit seiner Weihe verblieb er, allerdings als karenzierter Beamter, im Personalstand des Außenministeriums.