Sonntag 12. Januar 2025
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Ungar-Preis für Sozialcourage in Berichterstattung vergeben

(09.11.2012) Elisabeth Steiner, Florian Kröppel und Sarah Bárci wurden für ihre sozialpolitische Aufdeckungs- und Sensibilisierungsarbeit prämiert.

Der Prälat Leopold Ungar-Journalistenpreis wurde am Donnerstag, 7. November 2012, von der Caritas der Erzdiözese Wien und Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien zum neunten Mal vergeben. Mit 20.000 Euro ist die Auszeichnung der höchst dotierte Journalistenpreis Österreichs. Er wird jährlich für herausragende journalistische Leistungen zur Förderung von Toleranz und Auseinandersetzung mit sozialpolitischen Themen sowie zum Abbau von Vorurteilen zuerkannt.

Drei Preisträger

In der Kategorie Print ging der Preis an Elisabeth Steiner, Kärnten-Korrespondentin von "Der Standard". Geehrt wurde sie für ihre jahrelange kritische Berichterstattung über die mittlerweile geschlossene "Saualm" als "Sonderbetreuungsanstalt für mutmaßlich kriminelle Asylwerber", bei dem sie laut Jury "skandalöse und menschenrechtswidrige Zustände" aufgedeckt hat.

Der Journalist Florian Kröppel, Preisträger der Kategorie TV, wurde für seine Dokumentation "Bettler" in der ORF-Sendereihe "kreuz und quer" ausgezeichnet. Als "einfühlsame Aufklärungsarbeit über das Leben bettelnder Menschen" entkräfte der Film Vorurteile und fördere Toleranz und Verständnis im Umgang mit gesellschaftlichen Randgruppen, so die Jury.

In der Kategorie Hörfunk überzeugte Sarah Bárci mit ihrer Sendung "Es wäre dann Zeit zu gehen" für die Ö1-Sendereihe "Moment Leben Heute". Der Beitrag thematisiert das Erwachsenwerden von körperlich oder intellektuell beeinträchtigten Kindern. "Mit großer Sensibilität" werde das Spannungsfeld zwischen selbstständiger Lebensführung und Angewiesenheit auf Betreuung vermittelt, urteilte die Jury.

 

Kein Online-Hauptpreis wegen "prekärer Arbeitsbedingungen"

In der Kategorie Online vergab die Jury keinen Hauptpreis, unter anderem wegen der "prekären Arbeitsbedingungen im Onlinejournalismus in Österreich": Zeitmangel und geringes Einkommen seien Hindernisse für eine sozial engagierte Berichterstattung. Ein Förderpreis ging hier jedoch an Alexia Weiss für den Blog "Jüdisch leben" auf www.wienerzeitung.at. Die Journalistin schildert darin "unprätentiös den österreichisch-jüdischen Alltag von heute", begründet die Jury. Einen weiteren Förderpreis erhielt das Redaktionsteam der Integrationsseite der Wiener Zeitung für ihr sozialpolitisches Engagement.

Mit dem Prälat Leopold Ungar-Journalistenpreis werden Journalisten prämiert, die Toleranz und Verständnis im Umgang mit gesellschaftlichen Randgruppen fördern, sich mit sozialpolitischen Themen auseinandersetzen und damit "Ungerechtigkeiten aufdecken und Vorurteile entkräften", so Caritasdirektor Michael Landau. Namensgeber des Preises ist Prälat Leopold Ungar. Der 1992 verstorbene langjährige Präsident der Caritas Österreich wäre heuer 100 Jahre alt geworden.

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