Sonntag 12. Januar 2025
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Kirche leistet unersetzlichen Beitrag für Gesellschaft

(12.11.2012) Weihbischof Krätzl bei der Männerwallfahrt in Klosterneuburg: "Christen sind Salz in einer schal gewordenen Gesellschaft".
Die Kirche leistet einen "unersetzlichen Beitrag" für ein gelingendes Zusammenleben, für Bildung und Kultur sowie für den Frieden: Das betonte der Wiener Weihbischof Helmut Krätzl bei der traditionellen Männerwallfahrt der Katholischen Männerbewegung Wien (KMBÖ) am Sonntag nach Klosterneuburg. Krätzl bezeichnete die Wallfahrt als "friedliche Demonstration", die zugleich "selbstbewusster machen" solle. Im Hinblick auf das Motto der Veranstaltung - "Alles kann, wer glaubt" - lud er die rund 3.000 Teilnehmer dazu ein, die Texte des Zweiten Vatikanischen Konzils als Richtschnur zur Vertiefung des Glaubens zu nehmen.
 
In der Gegenwart werde vermehrt versucht, das Religiöse in die Privatsphäre abzudrängen, nahm Krätzl Bezug auf aktuelle Diskussionen um staatliche Subventionen kirchlicher Schulen und Spitäler, um den konfessionellen Religionsunterricht oder um Kreuze in öffentlichen Gebäuden. Kirchliche Einrichtungen würden jedoch dem Staat nicht nur viel Geld ersparen, sondern einen "unersetzlichen Beitrag" in Bildung, Medizin, Kunst und Kultur sowie auch in der Wertevermittlung leisten, betonte der Weihbischof.
 

Drei Wege im Jahr des Glaubens

Den Kritikern gelte es zu zeigen, dass Christen "Salz in einer schal gewordenen Gesellschaft" und "Licht in der Dunkelheit" seien. Dabei rief Krätzl dazu auf, "die Berufung im Heute zu erkennen" und bürgerliche Pflichten treu zu erfüllen. Denn Glaube betreffe nicht nur die persönliche Frömmigkeit, sondern auch die Aufgabe mitten in der Welt. "Ein Christ, der seine irdischen Pflichten vernachlässigt, versäumt damit seine Pflichten gegenüber dem Nächsten, ja gegen Gott selbst und bringt sein ewiges Heil in Gefahr", zitierte Krätzl aus dem Konzilsdokument "Gaudium et spes". "Jahr des Glaubens" nutzen Im gerade angelaufene "Jahr des Glaubens" sollten Christen vermehrt daran arbeiten, ihre Beziehung zu Gott zu vertiefen, wodurch in Folge auch die "Liebe zur Kirche wieder wachsen" würde. Ein Weg dazu sei die Bildung des Gewissens als letzte Entscheidungsdistanz durch das "Hinhören auf Gott im eigenen Herzen". Folglich müsse jedoch auch die Kirche die Gewissensentscheidung des Einzelnen respektieren, was auch das Ernstnehmen wohlgemeinter, fundierter Kritik mit einschließe.
 
Die Neuentdeckung der heiligen Schrift empfahl Krätzl als weitere Methode der Glaubensvertiefung. Die Bibel mache bewusst, dass man das Leben Gott verdanke, der die Entfaltung der anvertrauten Fähigkeiten zur "Weitergestaltung der noch nicht vollendeten Schöpfung" erwarte, zumal die Heilsgeschichte immer von Menschen vorangetrieben werde.
 
Als dritten Weg lud der Bischof dazu ein, den Gottesdienst als "Herzstück" des Glaubens zu verstehen. Da die Messe auch das Zentrum der Gemeinde bilde, komme dem Einsatz für die Erneuerung der Liturgie und gemeinsame Familienmessen in den Pfarren sowie für Strukturreformen, die den Zugang zur sonntäglichen Eucharistie erleichtern, besondere Bedeutung zu. Man sollte jedoch darauf achtgeben, dass die Kommunion nicht zur Gewohnheit oder zum Zeichen der Zugehörigkeit werde: Sie sei zugleich "innerste Vereinigung mit Christus" und "Schule der Weltverantwortung", so Krätzl.
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