In der russisch-orthodoxen Kathedrale zum heiligen Nikolaus fand am Montag, 12. November 2012, ein feierlicher Dankgottesdienst aus Anlass des 50. Jahrestages der Errichtung der russisch-orthodoxen Diözese von Wien und Österreich statt. Erzbischof Mark von Egor'evsk, Erzpriester Vladimir und viele Geistliche der russisch-orthodoxen Kirche feierten gemeinsam mit den zahlreichen Gästen einen orthodoxen Gottesdienstes mit gesungenen Gebeten und einer festlichen Andacht zur Erinnerung an die 1962 erfolgte Erhebung des bis dahin bestehenden Dekanats zur Diözese.
Die russisch-orthodoxe Kirche ist in Wien seit dem frühen 18. Jahrhundert präsent, 1899 wurde die Kathedrale zum heiligen Nikolaus an ihrem heutigen Platz fertiggestellt. Erzbischof Mark, Administrator der Diözese Wien und Leiter des Amtes für Einrichtungen im Ausland im Moskauer Patriachat, begrüßte die zahlreichen Ehrengäste. Er bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit öffentlichen Stellen und den Kirchen in Österreich und hob besonders die Möglichkeit hervor, auch soziale Werke tätigen zu können.
Seitens der österreichischen Bundesregierung überbrachte Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz herzliche Glückwünsche. Er betonte die positive Rolle der Religionen bei der Integration von Zuwanderern und widersprach der weit verbreiteten Auffassung, Religion sei Teil des Problems der Integration. Er meine hingegen, Religion sei ein wichtiger Teil der Lösung der Integrationsfragen, unterstrich der Staatssekretär.
Im Rahmen des nachfolgenden Empfanges richtete der Metropolit der griechisch-orthodoxen Kirche in Österreich Erzbischof Arsenius von Austria herzliche Grußworte an seine Glaubensbrüder. Er unterstrich die enge Zusammenarbeit in der orthodoxen Bischofskonferenz in Österreich.
Der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen verwies in seiner Grußbotschaft auf das ebenfalls in diesem Jahr begangene 50-Jahr-Jubiläum der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils und davon Papst Benedikt XVI. ausgerufene Jahr des Glaubens. Gerade das Konzil habe die wichtige Aufgabe der Wiederherstellung der Einheit der Christen betont.
Schließlich verlas der Wiener Benediktiner Pater Bonifaz Tittel auf Russisch die Botschaft des im Ausland weilenden Kardinals Christoph Schönborn. Der Wiener Erzbischof verwies darin auf die enge Kooperation und die vielen Berührungspunkte der katholischen und der russisch-orthodoxen Kirche in Wien und in Österreich.