Sonntag 12. Januar 2025
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Kardinal Schönborn mit höchstem Orden Ungarns ausgezeichnet

(16.11.2012) Der Wiener Erzbischof sprach im Budapester Parlament über die "Rolle des Christentums in Europa heute".

Mit dem "Großkreuz für Verdienste um den Staat Ungarn" ist Kardinal Christoph Schönborn am Donnerstag, 15. November 2012, im Budapester Parlament ausgezeichnet worden. Der höchste staatliche Orden wurde ihm von Ministerpräsident Viktor Orban im Auftrag von Staatspräsident Janos Ader überreicht. An der Feier nahm auch Primas Kardinal Peter Erdö teil.

Der Wiener Erzbischof stehe für die Erhaltung der christlichen Werte in Europa, sagte  Regierungschef und "Fidesz"-Parteivorsitzende Orban. Dafür solle mit der Ordensverleihung gedankt werden. Europa werde den Weg aus der Krise nur schaffen, wenn es versuche, seine Politik und Wirtschaft auf Basis dieser Werte zu betreiben. "Ohne dem wird es ein Haus, das auf Sand gebaut ist", sagte Orban.

 

Kardinal Schönborn hob hervor, dass die ungarische Regierung mehrfach Mut gezeigt habe, zu den Werten des christlichen Glaubens zu stehen. Die Auszeichnung sei auch ein Zeichen für die "alte Verbundenheit" zwischen der Bevölkerung und Kirche Österreichs mit den Menschen und der Kirche Ungarns. Schönborn erinnerte auch an die Flüchtlinge des Ungarnaufstandes von 1956, die in Österreich aufgenommen wurden, sowie an die Bitte Kardinal Jozsef Mindszentys an Papst Paul VI., nach Wien ins Exil gehen zu können, um damit Ungarn nahe zu sein.

 

Christentum in Europa

Am Nachmittag sprach Kardinal Schönborn im Parlamentsgebäude vor dem "Club der katholischen Parlamentarier" und dem "Forum der reformierten Abgeordneten". Ähnlich wie vor etwa zwei Monaten in Berlin hielt er einen Vortrag zur "Rolle des Christentums in Europa heute". In Berlin hatte Schönborn in einer Ansprache vor Bundeskanzlerin Angela Merkel, Finanzminister Wolfgang Schäuble und deutschen Erzbischöfen mit einer ungeschminkten Analyse über das Verhältnis von Politik, Öffentlichkeit und Religion aufhorchen lassen. In immer mehr Bereichen gehe der "Mainstream" Europas in eine andere Richtung als das Christentum; im Blick auf die vergangenen 40 Jahre erscheine "die Feststellung unausweichlich: das Christentum wird in Europa immer marginaler", hatte der Kardinal erklärt.

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