Die heimischen Männer- und Frauenorden haben erstmals den "Preis der Ordensgemeinschaften Österreich" vergeben. Preisträger sind die im Kosovo tätige Vorarlberger Ordensschwester Maria Martha Fink und die "Niederösterreichischen Kindersommerspiele" (NÖKISS). Der mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Preis wird am Dienstag, 20. November 2012, beim Österreichischen Ordenstag im Wiener Kardinal-König-Haus verliehen.
Mit der Auszeichnung soll herausragendes "gesellschaftspolitisches und spirituelles Engagement an der Schnittstelle zwischen Orden und Gesellschaft anerkannt und gestärkt" werden, so Pater Erhard Rauch, Generalsekretär der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften. "Wir wollen damit auch deutlich machen, dass Ordensgemeinschaften nicht irgendwo weit weg hinter Klostermauern leben, sondern an Brennpunkten der Gesellschaft tätig sind", ergänzt Schwester Cordis Feuerstein, Generalsekretärin der Vereinigung der Frauenorden.
Schwester Maria Martha Fink gehört den Barmherzigen Schwestern in Innsbruck an. Seit ihrer Pensionierung als Diplomkrankenpflegerin vor 17 Jahren wirkt die nunmehr 77-jährige in den vom Bürgerkrieg betroffenen Gebieten Ex-Jugoslawiens. Zuerst galt ihr Einsatz Kindern in Bosnien und Mazedonien, seit 2001 ist sie im Kosovo im Einsatz, wo sie einen Hauskrankenpflegeverein sowie einen mobilen Hilfsdienst ins Leben gerufen hat.
Durch Schwester Maria Martha seien viele Hilfstransporte und Medikamente aus Österreich ins kriegsgeschädigte Gebiet geflossen, würdigt die Jury das Engagement der Ordensfrau. Auf ihre Initiative hin wurde ein Kinderheim - das "Haus der Hoffnung" - mit psychisch sozialer Betreuung für sozial- und kriegstraumatisierte Kinder erbaut. Das Heim wurde 2010 eröffnet. Der von Schwester Maria Martha mit Unterstützung der Caritas Tirol ins Leben gerufene Trägerverein nennt sich "Hände voll Erbarmen".
Die Niederösterreichischen Kindersommerspiele in und rund um das Stift Herzogenburg fanden heuer bereits zum 41. Mal statt. Traditionell kommen an den letzten beiden Ferienwochenenden im Sommer bis zu 18.000 Besucher nach Herzogenburg. Bei den Kindersommerspielen würden "ausschließlich die Kinder im Mittelpunkt stehen deren Spieldrang, Kreativität und Freude an der Sache und nicht der Kommerz", hält die Jury in ihrer Begründung fest. Rund 60 Stunden Kindertheater, Puppenspiel, Ballett und Zirkus würden ergänzt durch Hunderte Spiel- und Bastelstationen, Workshops, Wettbewerbe, Kletterwand, Tauchbecken und Großgruppenspiele.
Der Jury, die den Preis vergab, gehörten Schwester Kunigunde Fürst, Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden, Propst Maximilian Fürnsinn, Vorsitzender der Superiorenkonferenz, Caritas-Generalsekretär Bernd Wachter und die ORF-Journalistin Maria Moser an. Der Preis soll künftig alle zwei Jahre vergeben werden.