Sonntag 12. Januar 2025
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Metropolit Arsenios bei Wiener Dechantentreffen

(21.11.2012)Es ging um den Umgang der Orthodoxie mit wiederverheiratet Geschiedenen und um die verheirateten Priester der Ostkirche.

Der griechisch-orthodoxe Metropolit von Österreich Arsenios Kardamakis besuchte am Montag, 19. November 2012, die Wiener Dechantenkonferenz im Stift Klosterneuburg. An dem Treffen nahmen auch Erzpriester Ioannis Nikolitsis und sein Assistent Nikolaos Bitzios und der Bischofsvikar für das Vikariat Wien-Stadt, Dariusz Schutzki. "Nur im Gespräch und in der Begegnung finden die Kirchen zusammen", so Bischofsvikar Schutzki bei der Begrüßung. Metropolit Arsenios erwiderte: "In Österreich herrscht ein positives ökumenisches Klima. Einer fühlt sich als der Bruder des Anderen. Wir sind nicht allein auf dem Weg zum Reich Gottes."

Die griechisch-orthodoxe Kirche hat in Wien eine lange Tradition. Seit Jahrhunderten gibt es orthodoxe Bruderschaften; seit 1791 ist sie eine staatlich anerkannte Kirche in Österreich. Es gibt zirka 35.000 griechisch-orthodoxe Christen; die überwiegende Mehrheit lebt in Wien.

 

"Auch in der Orthodoxie ist die Ehe unauflöslich, aber es gibt eine zweite Chance"

Im Gespräch mit den Dechanten nahm das Problem der wiederverheiratet Geschiedenen einen breiten Raum ein. "Auch in der orthodoxen Kirche ist die Ehe unauflöslich. Doch es gibt immer wieder Menschen, die aus eigener Schwäche dieses Ideal verfehlen. Wenn das Ziel der Ehe nicht erreicht wird, ist dies ein sündiges Verhalten. Es ist aber besser, den betroffenen in der Kirche aus Barmherzigkeit eine zweite Chance und manchmal sogar eine dritte Chance einzuräumen, um sich dem Ideal zu nähern", so Arsenios. Die orthodoxen Kirchen stehen damit in der Tradition des heiligen Cyrill und des heiligen Johannes Chrysostomos. Seit dem 6. Jahrhundert gibt es diese Praxis in den Ostkirchen.

 

"Hinter jedem guten Priester steht eine gute Frau"

Die Orthodoxie kennt verheiratete Priester. Vor der Weihe ist eine Heirat möglich, später nicht mehr. Unverheiratete Priester ordnen sich einem Kloster zu. "Ich lebe in der Kirche. Die große Familie finde ich in der Gemeinde, die kleine Familie zu Hause. Familie ist Kirche zu Hause", berichtet Erzpriester Ioannis, der verheiratet ist und Kinder hat. "Hinter jedem guten Priester steht eine gute Frau", so Metropolit Arsenios. "Man muss auf verheiratete Priester besondere Rücksicht nehmen. Sie sind nicht ständig verfügbar und als Bischof muss ich auf ein gesundes Familienleben achten."

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