Montag 13. Januar 2025
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Allerheiligen und Allerseelen

(29.10.2012) Insbesondere jene Heiligen, denen nicht mit eigenen Feiertagen gedacht wird, sollen an Allerheiligen in den Mittelpunkt rücken.

Am 1. November feiert die katholische Kirche das Fest Allerheiligen. An diesem Festtag wird - wie der Name bereits sagt - der Heiligen und Seligen der Kirche gedacht. Auf diese Weise sollen insbesondere jene Heiligen in den Mittelpunkt gerückt werden, derer nicht durch eigene Feiertage gedacht wird und welche nicht im alltäglichen Bewusstsein präsent sind.

 

Anfänge im 4. Jahrhundert

Theologisch steht das Fest in engem Bezug zu Ostern und der Auferstehung der Toten, insofern die Heiligen laut christlicher Überzeugung bereits in Gemeinschaft mit Gott stehen und die "Kirche des Himmels" bilden. Den Gläubigen soll das Gedenken Motivation sein, das eigene Leben intensiver im Sinne des Evangeliums zu leben und so einen Weg der "Heiligkeit" zu gehen.

Die Anfänge dieses Festes gehen bis ins 4. Jahrhundert zurück, wo man bereits mit Festen der Märtyrer gedachte. Seit dem 7. Jahrhundert ist ein Fest überliefert, das anlässlich der Einweihung des römischen Pantheons zur Ehren der seligen Jungfrau Maria und aller heiligen Märtyrer begangen wurde.

Hundert Jahre später weihte Papst Gregor III. im 8. Jahrhundert eine Kapelle in der Basilika St. Peter allen Heiligen und legte den Feiertag auf den 1. November fest. 839 bestimmte Papst Gregor IV. diesen Gedächtnistag für die ganze Kirche. In den orthodoxen Kirchen wird Allerheiligen am ersten Sonntag nach Pfingsten gefeiert.

 

"Seelenlicht"

Viele Gläubige nutzen den Allerheiligen-Tag, um auf dem Friedhof ihrer Toten zu gedenken. Oftmals werden die Gräber geschmückt und Kerzen angezündet, die auch noch am darauffolgenden Allerseelentag (2. November) brennen. Das sogenannte "Seelenlicht" symbolisiert dabei das "Ewige Licht", das den Heiligen in der himmlischen Herrlichkeit Gottes leuchtet.

Am Allerseelen-Tag wird aller Verstorbenen gedacht. Die Wurzeln dieses Festes gehen zurück auf das Jahr 998, in dem der Abt des französischen Benediktinerklosters Cluny, Odilo von Cluny, den Tag als Gedenktag für alle verstorbenen Gläubigen festgesetzt hat. Christliche Feste zum Totengedenken gibt es bereits seit dem 2. Jahrhundert.

 

In weiten Teilen Europas ein Feiertag

Allerheiligen ist in weiten Teilen Europas ein gesetzlicher Feiertag: Neben Österreich auch in den katholisch geprägten Kantonen der Schweiz, in Teilen Deutschlands, in katholisch dominierten Mittelmeerländern einschließlich Frankreich, in katholisch geprägten ex-kommunistischen Staaten wie Polen, Kroatien und Litauen und auf den südostasiatischen Philippinen.

In Österreich ist Allerseelen zwar kein gesetzlicher Feiertag, es findet jedoch an den öffentlichen Schulen kein Unterricht statt und an einigen Universitäten ist der Tag vorlesungsfrei.

 

Gottesdienste

In Wien zelebriert Kardinal Christoph Schönborn am Hochfest Allerheiligen um 10.15 Uhr das Pontifikalamt im Wiener Stephansdom. Tags darauf hält Dompfarrer Toni Faber um 17.00 Uhr im Stephansdom das Totengedenken zu Allerseelen. Dabei wird gegen 17.45 Uhr auch die Pummerin geläutet. Um 18.00 Uhr feiert Kardinal Schönborn im Dom ein Requiem.

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