Montag 13. Januar 2025
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Ermutigung für den diözesanen Weg

(29.10.2012) "Es war eine Gemeinsamkeit, die ich so noch nie erlebt habe", so Kardinal Christoph Schönborn in seinem Resümee zur Weltbischofssynode. Der Fantasie und Möglichkeiten bei der Neuevangelisierung seien keine Grenzen gesetzt.  

262 Bischöfe aus allen Kontinenten und 140 Gastexperten tagten drei Wochen in Rom zum Thema Neuevangelisierung. Es sei eine große Ermutigung - auch für den diözesanen Weg der Erzdiözese Wien - gewesen, berichtete Kardinal Christoph Schönborn am Montag, 29. Oktober 2012. "Die Gemeinsamkeit, die wir in der Synode sehr stark erleben durften war, dass in einer globalisierten Welt auch die Herausforderungen mehr und mehr dieselben sind. Es gibt in allen Teilen der Erde das Phänomen der Säkularisierung, der Globalisierung, der religiösen Konkurrenz, Migration. Und es gibt Verfolgung, Radikalismus, Fanatismus bis hin zum Terrorismus", so Kardinal Schönborn. Es zeige sich, dass Europa kein Sonderfall sei, höchstens noch, was die sinkende religiöse Praxis angehe.

 

Pfarre als Gemeinschaft von Gemeinschaften

Es sei aber auch das Positive in der Kirche weltweit spürbar geworden. Ein Grundthema vieler Wortmeldungen – die in den ersten zehn Tagen von Bischöfen, Laien und Ordensmitgliedern gehalten wurden – seien die 'small christian communities' gewesen. "Das stand ganz präzise im Zusammenhang mit der Evangelisierung, weil weltweit die Erfahrungen gemacht werden, dass Evangelisieren nur mit dem Angebot von Beheimatung und Zugehörigkeit funktioniert", so Kardinal Schönborn. Dabei gehe es nicht um ein "Gesundschrumpfen", sondern um den Aufruf, hinaus zu den Menschen zu gehen.

Strukturreformen gebe es weltweit, nicht nur in der Erzdiözese Wien. "Es werden Wege gesucht, wie eine Pfarre eine Gemeinschaft von Gemeinschaften sein kann." Ein weiterer Punkt sei es, die Not der Menschen zu sehen:  "Ich glaube, Evangelisierung entzündet sich sehr oft einfach an der Wahrnehmung real vorhandener Not", so der Wiener Erzbischof.

 

Herausforderung für Österreich

Im Bezug auf die Neuevangelisierung in Österreich seien der Fantasie keine Grenzen gesetzt, erklärte der Kardinal: "Die große Herausforderung für uns in Österreich ist, ob wir daran glauben, dass der Herr Wachstum schenken wird. Vielleicht nicht so, wie wir es uns erwarten, wie wir es uns für unsere bestehenden Strukturen wünschen würden, aber zweifellos hat er dazu die Macht und, ich glaube, auch den Wunsch." Er sei selbst mit einem Sack voller Ideen nach Hause gekommen und jetzt müsse man schauen, welche umsetzbar seien.

Positiv hob Kardinal Schönborn die vielen Vertreter der Ökumene hervor. Gefehlt hat ihm ein stärkerer Austausch der Bischöfe über die eigenen Evangelisierungserfahrungen: "Ich hätte mir gewünscht, dass wir mehr direkte Erfahrungen als Synode von dem machen, was es zum Beispiel in Rom an Evangelisierungsinitiativen gibt." Denn die Evangelisierung müsse bei den Bischöfen selbst beginnen, das sei eine Grundnote vieler Wortmeldungen gewesen.

Missionarische Vielfalt ist größer als wir glauben

In den Medien sei leider immer nur ein kleiner Ausschnitt dessen sichtbar, was tagein tagaus in der Kirche geschehe. "Das nehme ich auch von der Synode mit, die missionarische Vielfalt der Kirche ist viel größer als wir glauben. Es werden aus diesen drei Wochen des Miteinanderredens viele Impulse in die Diözesen kommen, denn es muss bei uns selbst beginnen."

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