Die Tradition nimmt auf die Wurzeln der Marienverehrung Bezug: In der Lauretanischen Litanei wird die Gottesmutter als "Geheimnisvolle Rose" angerufen - ein Symbol, das auch in dem im Stephansdom bewahrten Gnadenbild "Maria Pocs" zu finden ist. Allgemein symbolisieren Rosengewächse in der christlichen Ikonographie Maria, die Mutter Jesu. Das lässt sich auch an alten Liedern, etwa "Maria durch ein Dornwald ging - da haben die Dornen Rosen getragen" oder "Sagt an, wer ist doch diese - sie ist die edle Rose" erkennen.
Viele Jahrhunderte lang galt ein Blütenkranz als vornehmer Kopfschmuck der Frauen, ein Kranz aus Rosenblüten wurde dabei als etwas ganz Besonderes empfunden. Diesem Bild folgt der Beter im Rosenkranz-Gebet, indem er sinnbildlich mit jedem einzelnen "Ave Maria" eine Rosenblüte dem Kranz hinzu flicht und der Gottesmutter zu Ehren darbringt.
Kardinal
Schönborn