Der frühere Wiener Bischofsvikar Prälat Matthias Roch ist mit dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet worden. Überreicht wurde Roch die vom Bundespräsidenten verliehene Auszeichnung vom niederösterreichischen Landeshauptmann Erwin Pröll im Rahmen eines Festaktes in St. Pölten. Roch erhielt die Auszeichnung für sein Bemühen um die Lebendigkeit des christlichen Lebens und der christlichen Tradition in Niederösterreich, wie es in der Laudatio hieß. Die Erzdiözese Wien umfasst neben der Stadt Wien auch den östlichen Teil Niederösterreichs: das Wein- und Industrieviertel.
Auszeichnungen des Landes Niederösterreich an kirchliche Vertreter wurden bei dem Festakt im Landtag in St. Pölten auch an Erich Leitenberger, langjähriger "Kathpress"-Chefredakteur und Pressesprecher von Kardinal Christoph Schönborn, den niederösterreichischen Landesfeuerwehrkuraten und Dechanten von Baden, Stephan Holpfer, sowie die Ordensschwester Hildegund Kammerhofer verliehen. Die Franziskanerin führte 25 Jahre die Fachschule für Sozialberufe in Langenlois. Leitenberger wurde für seine Verdienste um den Dialog zwischen Kirche und Medien und innerhalb der verschiedenen christlichen Konfessionen im Land geehrt.
Am Festakt nahmen auch der Wiener Generalvikar Nikolaus Krasa und Rochs Nachfolger als Bischofsvikar für das Weinviertel, Weihbischof Stephan Turnovszky, teil.
Seit 1969 ist die Erzdiözese Wien aufgrund der Größe und Unterschiedlichkeit der einzelnen Regionen in drei Vikariate unterteilt. Das Vikariat "Unter dem Manhartsberg" umfasst das Weinviertel, das "Vikariat Stadt" die Stadt Wien und das "Vikariat Unter dem Wienerwald" das Industrieviertel. Das Vikariat "Unter dem Manhartsberg" ist flächenmäßig das größte und die Katholikenzahl betreffend (241.483 Katholiken) das kleinste der drei Vikariate (Stadt Wien: 684.376 Katholiken, Süd-Vikariat "Unter dem Wienerwald": 343.886 Katholiken).
In den 275 Pfarren des Vikariats "Unter dem Manhartsberg" wirken knapp 150 aktive Priester, 23 Diakone, 34 Pastoralassistentinnen und -assistenten, sowie rund 2.100 ehrenamtliche Pfarrgemeinderatsmitglieder.
Prälat Roch betonte, dass die christliche Tradition im Weinviertel keine leere Worthülse sei. Es gebe noch ein reges kirchliches Leben mit zahlreichen Anknüpfungspunkten für die Verkündigung. Politik, Wirtschaft und Kirche würden in dem ländlichen Raum gut zusammenarbeiten, in der Regel auf direktem persönlichen Weg.
Prälat Roch wirkte 15 Jahre (drei Amtszeiten) als Bischofsvikar. Seit 1. September 2012 übt nun Weihbischof Turnovszky diese Funktion aus.
