Den Dienst der Polizeibeamtinnen und -beamten für die Sicherheit der Menschen in Österreich hat Kardinal Christoph Schönborn gewürdigt. Er stand Mittwoch, 31. Oktober 2012, einem Gedenkgottesdienst für die im Dienst getöteten oder tödlich verunglückten Polizisten vor. An dem Gottesdienst in der Wiener Stiftskirche nahmen auch Innenministerin Johanna Mikl-Leitner und Staatssekretär Sebastian Kurz teil.
"Sorgen wir uns nur um das Leben vor dem Tod oder auch um das Leben nach dem Tod", so der Kardinal in seiner Predigt am Tag vor dem Doppelfest Allerheiligen und Allerseelen. Er rief die anwesenden Politiker und Exekutivbeamten zu einer christlichen Lebensführung auf. Personen in Führungspositionen müssten zugleich auch eine Dienstfunktion ausüben, so Kardinal Schönborn. Jeder solle stets dessen gewahr sein, "dass der oberste Vorgesetzte dieser Welt Jesus Christus ist", sagte der Wiener Erzbischof.
Eine eigene Polizeiseelsorge in Österreich gibt es seit 1996. Im Dezember 2002 unterzeichneten Kardinal Christoph Schönborn und der damalige Innenminister Ernst Strasser schließlich eine "Vereinbarung über die katholische Seelsorge für Exekutivbeamte". Mit dieser Vereinbarung zwischen der Bischofskonferenz und der Republik Österreich wurde die spezielle Seelsorge für die Exekutivbeamten offiziell geregelt.
Die "Exekutive-Seelsorger" dürfen Uniform tragen, die Beamten an ihrem Arbeitsplatz und nach Unfällen besuchen, an sämtlichen offiziellen Veranstaltungen wie Angelobungen, Ehrungen und Feiern teilnehmen und über die Veranstaltungen der Exekutiv-Seelsorge informieren. Das Innenministerium stellt für diese berufsspezifische Seelsorge die Infrastruktur zur Verfügung.